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Bjørndalen kritisiert Verband

Diskussionen um überraschende WM-Ausbootung

Juni Arnekleiv darf nicht zur Biathlon-WM
Juni Arnekleiv darf nicht zur Biathlon-WM
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Thomas Bachun
21. Januar 2025, 06:05
sport.de
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Bereits Anfang der Woche hat der norwegische Biathlonverband seine Kader für die Mitte Februar in Lenzerheide stattfindende Weltmeisterschaft bekanntgegeben. Im Frauen-Aufgebot gibt es dabei eine Überraschung, die für Diskussionen sorgt. Eingeschaltet hat sich unter anderem Ikone Ole Einar Bjørndalen.

Wirklich kontrovers sind die norwegischen Kader für die Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide (12. bis 23. Februar) nicht. Und dennoch gab es rund um die Bekanntgabe der Aufgebote am Montag einige Diskussionen. Diese betrafen die Frauen-Mannschaft, in der mit Juni Arnekleiv eine Athletin fehlt, die im vergangenen Winter noch die drittbeste Norwegerin im Gesamtweltcup war. 

Zum Verhängnis wurde der 25-Jährigen eine Erkältung, die sie sich kurz vor dem ersten Weltcup-Wochenende in Kontiolahti zuzog. Obwohl sie noch nicht bei 100 Prozent war, ging sie in Finnland an den Start. Das machte am Ende alles nur noch schlimmer und verzögerte ihren Genesungsprozess. Das Resultat: Seit Kontiolahti konnte Arnekleiv nur in zwei Rennen starten, wurde dabei 63. im Hochfilzen-Sprint und 27. im Ruhpolding-Einzel. Zu wenig, um noch auf den WM-Zug aufzuspringen. 

Bjørndalen: Biathlonverband "hat versagt"

Biathlon-Legende Ole Einar Bjørndalen sieht einen Teil der Verantwortung beim Verband. Er sagte dem Sender "TV2": "Ich denke, der Verband hat hier versagt." Sein Vorwurf: Die Trainer hätten Arnekleiv erst gar nicht mit nach Kontiolahti nehmen dürfen und ihr stattdessen mehr Zeit einräumen müssen, um richtig gesund zu werden. 

"Alarmglocken hätten schon [bei der Saisoneröffnung] in Sjusjøen ringen sollen und sie hätte mehr Zeit bekommen müssen, um sich auf den Januar vorzubereiten", kritisierte Bjørndalen die Offiziellen, die laut seiner Aussagen nicht die Alleinverantwortlichen sind, aber dennoch einen nicht unerheblichen Teil der Verantwortung für die schwache Saison Arnekleivs tragen.

Ob diese Entscheidungen zu Saisonbeginn letztlich für den verpassten WM-Zug der 25-Jährigen verantwortlich sind, lasse sich nur schwer sagen, meinte Bjørndalen: "Aber wir können ohne Zweifel sagen, dass wir eine bessere Version von ihr gesehen hätten, wenn sie mehr Zeit zum trainieren bekommen hätte."

Biathlonverband weist Kritik von sich

Team-Manager Per Arne Botnan wollte die Kritik so nicht stehen lassen und erklärte, dass Arnekleiv ihre Entscheidungen selbst getroffen habe. "Rückblickend kann man natürlich sagen, dass es für sie besser gewesen wäre, wenn sie pausiert hätte. Manchmal muss man so eine Entscheidung treffen, manchmal nicht. Eine genaue Antwort darauf werden wir nicht bekommen."

Arnekleiv selbst wollte zu ihrer WM-Ausbootung nicht viel sagen, nahm den Verband gleichwohl aber auch ein Stück weit in Schutz. "Ich denke, dass die Auswahl anhand des Saisonverlaufs die richtige ist", sagte sie in einer Stellungnahme gegenüber "TV2". Natürlich sei sie aber auch enttäuscht, nicht beim Saisonhighlight dabei sein zu können. 

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