Ein Ferrari-Insider hat verraten, wie Michael Schumacher und Fernando Alonso bei der Scuderia hinter den Kulissen des großen Formel-1-Zirkus getickt haben. Einblicke, die sich von dem unterscheiden, was vielfach in der Öffentlichkeit angenommen wurde.
In der Außenwirkung galt Michael Schumacher bei vielen Fans und Beobachtern der Formel 1 zwar als Genie auf der Strecke, aber gleichzeitig auch als schwieriger Charakter abseits des Renngeschehens. Oftmals wurde ihm Arroganz attestiert. Doch diese Eindrücke haben rein gar nichts mit der Realität zu tun, wie der frühere Ferrari-Ingenieur Rob Smedley nun verriet.
"Was man von außen sieht, entspricht nicht dem, was man von innen sieht", sagte Smedley im "The Red Flags Podcast", als er auf Schumacher und auch auf Fernando Alonso angesprochen wurde, der im Miteinander auch nicht immer leicht sein soll.
"Fernando ist wie Michael. Michael wurde von außen immer als arrogant, roboterhaft und schrecklich wahrgenommen. In Wirklichkeit aber war er ein wunderbarer Mensch und zudem sehr großzügig", sagte Smedley, der in verschiedenen Funktionen bei Ferrari tätig war, in Schumis Zeiten im Test-Team, später als Renningenieur für Felipe Massa, an dessen Seite ab 2010 dann Alonso fuhr.
Formel 1: "Selbstzweifel" spornten Schumacher an
Schumacher sei "bescheiden und demütig" gewesen. "Er hatte Selbstzweifel, die ihn anspornten, so großartig zu sein, wie er war", sagte Smedley über den Rekordweltmeister der Formel 1, der fünf seiner WM-Titel bei der Scuderia holte.
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Schumi habe sich immer selbst in Frage gestellt. Er war sehr großzügig zum Team, ohne das er all seine Erfolge nicht hätte holen können.
Alonso sei derweil "ein sehr privater Charakter". Aber auch hier gilt laut Smedley: "Die Persönlichkeit, die man sieht, ist nicht das, was man innerhalb des Teams erlebt hat."
Der Spanier sei "sehr wettbewerbsorientiert" gewesen. "Er will um jeden Preis im Rahmen der Regeln gewinnen", erklärte der Ferrari-Insider, der 2014 mit Massa zu Williams weiterzog.
Genau solche Typen wie Alonso, die einen immer weiter nach vor bringen wollen, brauche es in jedem Rennstall. "Fernando ist ein echter Gewinn", betonte der Brite.