Mit einer sagenhaften Aufholjagd stürmt der Kombinations-Olympiasieger beim Weltcup in Schonach auf Platz drei.
Schonach/Köln (SID) Erst sorgte Vinzenz Geiger für ein unverhofftes Happy End, dann holte der Olympiasieger in bester Showmaster-Manier noch das gesamte Schwarzwälder Publikum mit ins Boot. "Mit dieser Kulisse hier hat es einen irren Spaß gemacht, die anderen Jungs noch zu schnappen", sagte der beste deutsche Kombinierer nach seinem Schonacher Wunderlauf von Platz 17 auf drei - und das gesamte Wittenbach-Stadion war aus dem Häuschen.
Der nicht mehr für möglich gehaltene Podestplatz des 27-Jährigen war der höchst versöhnliche Abschluss eines Weltcup-Heimspiels, an dem sich die DSV-Asse nach der vierwöchigen Weihnachtspause und rund fünf Wochen vor Beginn der WM in Trondheim doch einigermaßen mühsam durchschlugen.
"Nach so einer Pause fallen mir die ersten Rennen immer noch ein bisschen schwer", sagte Geiger, der wie der Rest des Teams derzeit immer wieder auf der Schanze großen Rückstand kassiert - und so muss der dreimalige Saisonsieger wie am Sonntag in der Loipe Großtaten vollbringen.
Nach einer fulminanten Schlussrunde musste sich der 27-Jährige auf dem weißen Schneeband im recht grünen Schwarzwald nur dem Österreicher Johannes Lamparter und Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber geschlagen geben. "Der Langlauf war perfekt", meinte Geiger.
Ex-Weltmeister Lamparter setzte sich im "Compact Race" nach einem Sprung und einem 8-km-Skilanglauf mit fixen Abständen nach den Schanzen-Platzierungen mit 5,1 Sekunden Vorsprung auf Weltcup-Spitzenreiter Riiber durch, der nach größeren gesundheitlichen Problemen derzeit in der Loipe nicht sein volles Potenzial abrufen kann.
Geiger kann Rückstand mehr als halbieren
Geiger konnte seinen Rückstand mehr als halbieren und lag letztlich 24,3 Sekunden zurück.
Bereits am Samstag war der dreimalige Saisonsieger als Fünfter beim Gundersen-Sieg des Norwegers Jens Luraas Oftebro der beste Deutsche gewesen. Hinter Geiger lief am Sonntag nur Julian Schmid als Zehnter in die Top 10. Rund fünf Wochen vor dem Beginn der WM in Trondheim hängen die Deutschen ein wenig hinter der Topform aus den Wochen bis zur Weihnachtspause zurück.
Gar nichts ging am Sonntag bei Johannes Rydzek: Der sechsmalige Weltmeister, der sich in diesem Winter in die absolute Weltspitze zurückgekämpft hat, kam krankheitsbedingt am Samstag nicht über Platz 35 hinaus und musste am Sonntag gleich komplett passen.
Armbruster verpasst Podestplatz
Bei den Frauen verpasste Vizeweltmeisterin Nathalie Armbruster am Sonntag ihren zweiten Podestplatz des Wochenendes.
Nach Platz zwei am Samstag musste sich die 19-Jährige aus Kniebis im Schwarzwald bei ihrem Heimspiel im Sprint mit Platz vier begnügen. Der Sieg ging an Ida Marie Hagen - zum zehnten Mal in Serie in einem Weltcup-Rennen. Und zum 32. Mal in Folge triumphierte eine Athletin aus Norwegen.

