Die Straßenrad-WM findet in diesem Jahr in Ruanda auf einer Strecke statt, die Kletterern sehr entgegenkommt. Dänemarks Superstar Jonas Vingegaard hat eine definitive Startzusage bisher aber vermieden. Das löst beim früheren Tour-de-France-Sieger Bjarne Riis Kopfschütteln aus.
Der ehemalige dänische Radprofi Bjarne Riis kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum sich sein Landsmann Jonas Vingegaard bisher noch nicht zu einer WM-Teilnahme in diesem Jahr bekannt hat. Er sei überrascht, dass der zweimalige Tour-Sieger sein Programm für 2025 nicht schon final festgelegt habe, erklärte Riis im Gespräche mit der Zeitung "BT".
"Wenn er bei der Vuelta untergehen sollte, würde das natürlich einiges ändern. Aber wenn wir über einen Weltklasse-Fahrer wie Jonas Vingegaard reden, ist es meiner Meinung nach eine Frage des Kopfes und der Motivation", glaubt Riis, dass sein Landsmann vielleicht einfach keine Lust auf die WM hat.
"Ja, es ist hart, vor der WM die Vuelta zu fahren, aber vielleicht bekommt er keine weitere Chance, Weltmeister zu werden. Warum drückt er sich um ein klares Statement? Ist es, weil er vielleicht nicht glaubt, die WM gewinnen zu können?", fragte Riis.
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"Wenn er in Spanien von Pogacar rasiert wird, ..."
Eine weitere Theorie des ehemaligen Profis: "Wahrscheinlich hat er Angst, nach der Vuelta müde zu sein und eine Pause zu brauchen. Wenn er in Spanien von Pogacar rasiert wird, hat er wahrscheinlich nicht mehr die nötige Motivation für die WM. Ich sehe keinen anderen Grund. Außer er hat andere Prioritäten. Dann fragt man sich aber, welche das sind."
Vingegaard hatte in der vergangenen Woche erklärt, eine WM-Teilnahme grundsätzlich in Betracht zu ziehen. Allerdings sagte er auch, dass während der Saison einiges passieren könne, das diesen Plan verhindert. "Die Prämisse, dass er einen Unfall haben kann und andere Dinge passieren können, kaufe ich ihm nicht ab. Man muss einen festen Plan haben. Unwägbarkeiten wird es während einer Saison immer geben", sagte Riis.
Fest steht für Riis: Selten war ein WM-Kurs für Vingegaard idealer als die Berg- und Talfahrt in diesem Jahr in Ruanda. "Die Strecke wird nicht besser für ihn. Viele von uns verstehen nicht, warum es für ihn keine Ehre zu sein scheint, für die Nationalmannschaft zu fahren. Wenn er das nicht priorisiert, wäre es nur fair, das auch mitzuteilen."







