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"Dick Turpin trug eine Maske"

Das meinte Fury mit seiner Rücktritts-Botschaft

Tyson Fury sah sich nach beiden Kämpfen gegen Oleksandr Usyk als Sieger - die Punktrichter werteten anders
Tyson Fury sah sich nach beiden Kämpfen gegen Oleksandr Usyk als Sieger - die Punktrichter werteten anders
Foto: © IMAGO/Nick Potts
16. Januar 2025, 13:00
sport.de
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Nur 18 Sekunden brauchte Schwergewichts-Star Tyson Fury, um via Instagram das Ende seiner Box-Karriere zu verkünden. Am Ende hinterließ der "Gypsy King" eine kryptische Botschaft. Wir decodieren mal.

"Hey zusammen, ich mache es kurz und bündig: Ich möchte meinen Rücktritt vom Boxsport bekannt geben. Es war mir ein Vergnügen, ich habe jede einzelne Minute geliebt", ließ Tyson Fury die Welt zum Wochenstart wissen.

Seinen (angeblichen) Renten-Eintritt beendete der 36-Jährige mit der kryptischen Botschaft: "Dick Turpin hat eine Maske getragen."

Doch was steckt hinter diesem Satz? Richard "Dick" Turpin (1705 bis 1739) war ein englischer Pferdedieb und Straßenräuber, der bei seinen Taten oft eine Maske getragen haben soll, um seine Identität zu verschleiern. 

In England wird der Satz "at least Dick Turpin wore a mask" (zu Deutsch: Dick Turpin hat wenigstens eine Maske getragen) verwendet, um auszudrücken, dass man schamlos beraubt oder abgezockt worden ist.

Pleite gegen Usyk: Tyson Fury fühlt sich noch immer beschissen

Im Fall von Fury lässt sich der Verweis auf Turpin so interpretieren, dass sich der Engländer noch immer um den Sieg im Revanchekampf gegen Oleksandr Usyk am 21. Dezember in Riad betrogen fühlt. 

Nach zwölf umkämpften Runden hatten die Punktrichter Usyk einstimmig mit 116:112 (8:4-Runden) zum Sieger erklärt. Auch die mitpunktende Presse sah den Ukrainer unisono vorne, ein erstmals eingesetzter KI-Punktrichter wertete gar mit 118:112 für Usyk. 

Fury verließ nach dem Urteilsspruch ohne das obligatorische Interview den Ring und ließ seinen Frust noch auf dem Weg zur Kabine ab. "Betrogen worden hier", wütete er. Und weiter: "Ich schwöre zu Gott, ich habe gedacht, dass ich mindestens mit drei Runden Vorsprung gewonnen habe. Ich habe den Kampf bestimmt, ich war die ganze Nacht auf dem Vormarsch."

Boxen: Bönte rechnet fest mit Fury-Comeback

Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach der "Gypsy King" von einem "vorzeitigen Weihnachtsgeschenk", das die Punktrichter Usyk gemacht hätten. Mit dieser Ansicht steht Fury freilich bis heute ziemlich alleine da.

Dass der Ex-Weltmeister die Boxhandschuhe dauerhaft an den Nagel hängt -, damit rechnet in der Szene ohnehin kaum einer. "Wenn ich jetzt wetten müsste, würde ich sagen: Fury kommt garantiert irgendwann wieder", sagte Box-Manager Bernd Bönte bei sport.de. Fraglich sei einzig das Wann des Comebacks. 

"Ob das jetzt im Sommer in Wembley der Superkampf gegen Anthony Joshua ist oder erst im Herbst – oder ob er sich die Option offen lässt, gegen den Sieger des Duells zwischen Daniel Dubois und Joseph Parker (die IBF-WM am 22. Februar, Anm.d.Red.) zu boxen."

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