Borussia Dortmund verliert sogar bei Aufsteiger Holstein Kiel, der Absturz ins Mittelmaß droht oder ist sogar schon vollzogen. Jetzt muss der BVB handeln - auf allen Ebenen. Ein Kommentar.
Die Mechanismen im Fußball-Geschäft gebieten es, dass in einer sportlichen Krise zuallererst über den Trainer debattiert wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Nuri Sahin nach Borussia Dortmunds 2:4-Klatsche bei Holstein Kiel in den Fokus rückt. Sein Job sei nun sogar "ernsthaft" gefährdet, schrieben die vereinsnahen "Ruhr Nachrichten".
Zwar stellten sich Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Abpfiff des BVB-Offenbarungseids in Kiel hinter Sahin.
Ob die Job-Garantie auch dann noch hält, wenn es am Freitag (ab 20:30 Uhr bei DAZN*) gegen den formstarken Tabellendritten Eintracht Frankfurt die nächste Pleite gibt, darf aber angezweifelt werden.
Tiefgreifende Probleme beim BVB
Klar ist angesichts der negativen Entwicklung und des höchst alarmierenden Ist-Zustands des BVB aber auch: Ein Trainer-Wechsel wird die tiefsitzenden Probleme auf allen Ebenen nicht lösen.
Im Kreuzfeuer der (nicht nur öffentlichen, sondern auch internen) Kritik steht auch Kehl, dessen Transfer-Politik im vergangenen Sommer zunächst hochgelobt wurde, sich inzwischen aber als in großen Teilen gescheitert herausgestellt hat.
BVB: Möchtegern-Stars statt eine Mannschaft
Mahnende Stimmen, dass der BVB in der Chefetage zu sehr auf Stallgeruch setzt und im eigenen Saft schmort, gibt es bereits seit Längerem. Argumente dagegen sammeln die Entscheider aktuell keine.
Neben Kehl dürfte auch Ricken, der erst seit dem vergangenen Frühjahr im Amt ist, mit seiner Arbeit bald auf dem Prüfstand landen.
Und dann wäre da ja noch die "Mannschaft", die dieser Tage eher als hoffnungslos überbezahlte Ansammlung von Möchtegern-Stars auftritt. Klar, Verletzungsprobleme begleiten den BVB durch die Saison, zuletzt schlug noch eine Grippewelle gnadenlos zu. In Kiel standen aber elf gestandene Profis auf dem Platz - und versagten kollektiv.
Vermeintliche Führungsspieler wie Kapitän Emre Can oder Vize Julian Brandt schaffen es derzeit nicht, das bedrohlich schlingernde BVB-Schiff auf Kurs zu halten. Sie scheinen den Ansprüchen nicht gewachsen zu sein.
Ricken monierte nach dem Kiel-Spiel in einer bemerkenswert offenen Wut-Rede zudem mangelnde Einstellung - ein Urteil, das für jeden professionellen Fußballer einer Abmahnung durch den Arbeitgeber gleichkommt.
Auch hier muss der BVB im Sommer handeln, der nächste Kader-Umbruch droht, ist aber offensichtlich bitter nötig. Völlig unklar ist derzeit allerdings, ob der aktuelle Tabellenneunte dann noch mit europäischem Fußball locken kann.
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