Der Frust muss raus! Daniil Medvedev ist während seines Matches bei den Australian Open so richtig ausgerastet. Dabei zerstörte er seinen Schläger und eine TV-Kamera.
Daniil Medvedev ist bekannt für seine emotionalen Ausbrüche. Immer erregt er deswegen Aufsehen. Am Dienstag setzte er dem Ganzen bei den Australian Open wohl die Krone auf.
Im Erstrunden-Match in Melbourne hatte der Russe gegen den Thai-Außenseiter Kasidit Samrej (Nummer 418 der Welt) große Probleme. Zwar holte sich Medvedev den ersten Satz. Aber den zweiten Satz verlor er mit 4:6, auch im dritten lag er mit 3:5 hinten. Nach einem verpasste Volley gingen dem 28-Jährigen komplett die Gäule durch.
Tennis-Vulkan bricht aus: Medvedev eskaliert am Netz
Aus Frust drosch er mehrmals wie wild geworden mit seinem Schläger auf das Netz und die eingebaute Netzkamera ein. Wie von Sinnen haute er immer wieder gegen das Netz.
Zwar konnte er die dann folgenden zwei Satzbälle zunächst noch abwehren, dann aber gelang dem thailändischen Underdog der Punkt zum Satzgewinn doch noch. Medvedev stiefelte in den Locker Room, Helfer reparierten eilig die Vorrichtung am Netz. Das war auch nötig.
Medvedev erhielt für die Racket-Malträtieren eine Verwarnung. Eine Geldstrafe ist im Nachgang noch möglich und wäre auch verdient.
Nach der Pause zeigt der Russe plötzlich eine andere Seite und gewann die Sätze vier und fünf souverän mit 6:2 und 6:1. Der Frust war weg. Nach dem Wutanfall wendete er die Blamage ab.
Medvedev ist bei den Australian Open an Nummer fünf gesetzt und kam verspätet Down Under an. Der Grund war ein erfreulicher: Vor wenigen Tage kam sein zweites Kind auf die Welt.
Der Weltranglisten-Fünfte peilt in Melbourne seinen zweiten Major-Titel (nach den US Open 2021I an. 2021 hatte er in Australien den deutschen Hoffnungsträger Alexander Zverev im Halbfinale nach 0:2-Rückstand noch besiegt, im Endspiel verlor Medvedev aber in fünf Sätzen gegen den Italiener Jannik Sinner.
