Bei der Gala der Box-Bibel "The Ring" in London schlägt die versammelte Elite des Boxsports in London auf. Dabei geht es um mehr als die Auszeichnungen des legendären Magazins. Hinter den Kulissen werkelt Box-Mogul Turki Al-Sheikh am vielleicht größten Kampf des Jahres - und es ist nicht Anthony Joshua gegen Tyson Fury.
Wie "The Ring" berichtet, hat sich Box-Strippenzieher Turki Al-Sheikh bei der Gala der Zeitschrift in London "separat" mit Canelo Alvarez und Terence Crawford getroffen, um einen Kampf der Box-Superstars auszuloten.
Man habe aus mehreren Quellen erfahren, "dass außergewöhnliche Bemühungen angestrengt werden, um den Kampf später im Jahr auf die Beine zu stellen", heißt es im Bericht der "Bibel des Boxens". Laut "ESPN"-Reporter Julius Julianis gibt es gar schon einen Deal für ein Duell im September.
Al-Sheikh ist seit kurzem Eigentümer des 1922 gegründeten Box-Magazins. In London wurde das Comeback der Print-Ausgabe groß gefeiert, außerdem vergab "The Ring" seine prestigeträchtigen Auszeichnungen für das Jahr 2024.
Boxen: "Produktive Gespräche" über Canelo gegen Crawford
Am Rande der erstmals in dieser Form veranstalteten Gala traf sich Al-Sheikh unter anderem mit Alvarez, um über das "Big Business" für 2025 zu sprechen. Der Mexikaner Alvarez - zurzeit in den USA das mit Abstand größte Box-Zugpferd - ist einer der ganz wenigen Boxer, die sich dem Einflussbereich Al-Sheikhs bisher entzogen haben.
Im Vorjahr zeigte der Weltmeister im Supermittelgewicht (bis 76,2 kg) dem saudischen Strippenzieher die kalte Schulter, als Al-Sheikh erstmals seinen Wunsch nach Canelo vs. Crawford geäußert hatte. Statt im Rahmen der "Riyadh Season" im Programm von Al-Sheikh aufzutreten, boxte Alvarez wie gehabt am Rande des mexikanischen Unabhängigkeitstags in Las Vegas - ganz nach seinen Konditionen.
In London haben laut "The Ring" nun "produktive Gespräche" zwischen dem Canelo-Lager und Al-Sheikh stattgefunden. Einen Tag später habe der Box-Mogul dann mit Crawford die Lage erörtert.
Der Amerikaner war kurzerhand in die englische Hauptstadt gejettet, als sein Name fiel. "Ich bin wie ein Genie, wenn man seine Lampe reibt", schrieb Crawford in den sozialen Medien. "Wenn man mich einmal ruft, tauche ich auf, um dir einen Wunsch zu erfüllen, denn ich bin ein freier Genie, nicht einer in Handschellen."
Duell der Großmeister wäre etwas ganz Besonderes
Crawford hatte sich im Jahr 2023 mit einem Sieg über seinen US-Rivalen Errol Spence Jr. zum König im Weltergewicht (bis 66,68 kg) gekrönt. Im Vorjahr stieg der 37-Jährige ins Halbmittelgewicht (bis 69,85 kg) auf und eroberte durch einen Punktsieg gegen Israil Madrimov den WBA-Titel.
Sollten Alvarez und Crawford tatsächlich aufeinandertreffen, wäre es das Duell einer der beiden besten Boxer der jüngeren Geschichte. Sowohl Alvarez als auch Crawford haben es bis dato in vier Gewichtsklassen zu Weltmeister-Ehren gebracht. Speziell für Crawford wäre der Kampf Risiko wie Chance auf Legendstatus zugleich: er müsste zwei Gewichtsklassen aufsteigen.