Besser spät als nie: Nach bitteren Niederlagen seiner beiden Box-Superstars drängt das Vereinigte Fäustereich darauf, dass der "Battle of Britain" zwischen Tyson Fury und Anthony Joshua 2025 endlich kommt. Ein Experte sieht einen großen Anreiz für die Ex-Weltmeister. Furys Promoter schließt einen Rücktritt des "Gypsy Kings" dagegen nicht aus.
Der Sieger des lange ersehnten britischen Schwergewichts-Duells sei in einer vorzüglichen Position, um wieder die Chance auf einen WM-Kampf zu bekommen, sagte der frühere Bantamgewichtler und heutige Box-Experte Spencer Oliver bei "talkSPORT".
"Der Sieger von Tyson Fury gegen Anthony Joshua katapultiert sich zurück in den Titel-Mix", betonte Oliver. Er glaube, dass der Briten-Blockbuster stattfinde "und dass der Sieger eine Chance bekommt".
Sollte Schwergewichts-König Oleksandr Usyk etwa "in den Sonnenuntergang reiten" und seine Karriere beenden, stelle sich die Frage, ob Daniel Dubois als IBF-Weltmeister der legitime Erbe des Ukrainers sei.
"Der Sieger von Joshua gegen Fury hat eine große Chance gegen Daniel Dubois", urteilte Oliver. "Nur weil Dubois AJ ausgeknockt hat (im vergangenen September, Anm.d.Red.), kann man nicht sagen, dass das wieder so kommt. Und Fury kann man nach seinen Niederlagen gegen Usyk (Mai und Dezember 2024, d.Red.) auch nicht abschreiben. Er könnte noch immer ohne weiteres der zweitbeste Schwergewichtler der Welt sein."
Fury kann "einpacken" oder Joshua boxen
Dubois verteidigt seinen IBF-Titel am 22. Februar in Riad gegen Joseph Parker. Joshua soll laut seines Promoters Eddie Hearn im Mai oder Juni wieder kämpfen.
Der Brite betont seit geraumer Zeit, dass er für seinen Schützling entweder den Superkampf gegen Fury oder eine Revanche gegen Dubois anstrebt. Fury dagegen habe nur eine Option, so Hearn. Der "Gypsy King" könne "einpacken" und aufhören oder gegen Joshua kämpfen, sagte Hearn bei "boxingscene.com".
Fury hat sich seit der PK im Anschluss an seine zweite Niederlage gegen Usyk nicht zu seinen Zukunfts-Plänen geäußert. Vor dem Kampf am 21. Dezember hatte er ein Karriereende kategorisch ausgeschlossen.
Karriereende oder Joshua - was macht Tyson Fury?
Sein Promoter Frank Warren klang allerdings nicht so klar. "Ich werde nicht das Telefon in die Hand nehmen und Tyson Fury bitten, wieder zu kämpfen", zitiert "talkSPORT" den 72-Jährigen. Sollten sich Möglichkeiten ergeben, werde er Fury diese weiterleiten, Ratschläge erteile er aber nicht.
"Ich habe noch nicht mit ihm über einen Joshua-Kampf gesprochen und ich werde das auch nur tun, wenn er zu mir kommt und sagt, dass er mit ihm in den Ring will", so Warren. Der Engländer deutete an, dass Fury in einem Prozess der Entscheidungsfindung stecken könnte.
"Alles, was ich mir für Tyson wünsche, ist, dass er glücklich und zufrieden im Leben ist. Wenn er das ist, bin ich stolzer, als ihr euch das vorstellen könnt. Wenn er entscheidet, wieder zu boxen, unterstütze ich ihn zu 100 Prozent. Das ist seine Entscheidung und die seiner Frau Paris und ihrer Familie."
