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Verdächtige Tournee-Dominanz

Österreicher wehren sich gegen Schummelvorwürfe

Video: Tournee-Zwischenfazit: DSV-Adler "nicht gut genug"
02. Januar 2025, 13:19
sport.de
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Die österreichischen Skispringer dominieren die Vierschanzentournee. Die anderen Nationen fragen sich, ob beim Material der ÖSV-Adler alles mit rechten Dingen zugeht und wittern einen möglichen Betrug. Die Antwort der Beschuldigten fällt deutlich aus. 

Der Kampf um den Sieg bei der Vierschanzentournee ist Jahr für Jahr auch ein Kampf um das beste Material. Mal erarbeitet sich eine Nation einen winzigen Vorsprung durch eine neue Bindung, mal durch "Wunderwachs" unter den Skiern und mal durch andere kleine Kniffe, die den Regularien entsprechen sollen, dies aber in den Augen der Konkurrenz nicht immer tun. 

Aktuell im Fokus besagter Konkurrenz sind die Skisprung-Anzüge der ÖSV-Adler. Der Vorwurf: Die Österreicher haben etwas zu viel Stoff an ihren Anzügen, was für mehr Auftrieb und somit für eine größere Weite sorgt. Bedenken diesbezüglich wurden vor allem aus Norwegen geäußert, nachdem Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Stefan Kraft ihre Gegner zuletzt in Grund und Boden sprangen. 

ÖSV-Adler dementieren Vorwürfe

Im ÖSV-Lager können sie über diese Vorwürfe aber nur müde lächeln. "Blödsinn. Das sind keine neuen Anzüge, die haben wir bereits seit Lillehammer und sie wurden auch von FIS-Materialkontrolleur Christian Kathol mehrfach abgenommen", sagte etwa Cheftrainer Andreas Widhölzl zu den Anschuldigungen.

Seine Erklärung für den Höhenflug der eigenen Adler: "Man muss festhalten, dass unsere Jungs derzeit technisch besser springen als alle anderen. Und sie haben seit dem Dreifachsieg in Engelberg natürlich auch ein unglaubliches Selbstvertrauen."

Medien wittern "Verschwörungstheorien"

Ganz ähnlich bewerten auch die lokalen Medien die aktuelle Aufregung. Der "Kurier" etwa schrieb von reinen "Verschwörungstheorien". Diese gebe es immer, wenn "ein Team die Konkurrenz zu Statisten degradiert und sie dabei teilweise regelrecht vorführt". Auch die "Kleine Zeitung" sieht auf der anderen Seite lediglich "Neider". 

Andreas Goldberger und Gregor Schlierenzauer halten einen Regelbruch ebenfalls für ausgeschlossen. "Es ist ganz normal, wenn eine Nation derart dominiert, dass die anderen nervös werden und hoffen, dass es irgendwas gibt", sagte "Goldi" dem "ORF". 

"Es ist verdächtig. Da muss etwas sein"

Schlierenzauer versichert derweil, dass die FIS-Kontrollen wasserdicht sind und keine Lücken zulassen. "Die anderen versuchen etwas zu finden, aber die Anzüge werden ständig kontrolliert, da entspricht sicher alles dem Reglement", meinte der zweimalige Tourneesieger.

Die Gegenseite ist sich da nicht ganz so sicher. "NRK"-Expertin Maren Lundby etwa erklärte nach Garmisch mit Blick auf die ÖSV-Dominanz: "Es ist verdächtig. Da muss etwas sein." Johann Andre Forfang stimmte ihr zu und rätselte ebenfalls: "Wir kratzen uns am Kopf und fragen uns, was sich die Österreicher ausgedacht haben."

Ob die Österreicher wirklich einfach "nur" besser als die Konkurrenten sind oder ob das ÖSV-Team womöglich doch eine "Wunderwaffe" gefunden hat, die vielleicht regulär, vielleicht aber auch irregulär ist, lässt sich abschließend kaum beantworten. Sicher ist lediglich, dass die Diskussionen darüber vorerst nicht aufhören werden - auch das gehört zur guten Tradition der Vierschanzentournee. 

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