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"Ekelhaft für unseren Sport"

Kyrgios legt gegen Sinner und Swiatek nach

Nick Kyrgios ist größter Kritiker von Jannik Sinner und Iga Swiatek
Nick Kyrgios ist größter Kritiker von Jannik Sinner und Iga Swiatek
Foto: © IMAGO/JONO SEARLE
29. Dezember 2024, 13:13
sport.de
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Tennisprofi Nick Kyrgios geht gegen die beiden Topstars Jannik Sinner und Iga Swiatek aufgrund ihrer Dopingbefunde weiter auf Konfrontationskurs. Auch Novak Djokovic äußerte sich zur Causa - und übte Kritik an der Aufarbeitung.

Nick Kyrgios legt im Streit mit Jannik Sinner und Iga Swiatek weiter nach. Der Australier bekräftigte auf einer Pressekonferenz, er habe noch nie in seinem Leben auch nur darüber nachgedacht, im Sport zu dopen - auch nicht, als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere verletzte und dadurch die Genesung womöglich hätte beschleunigen können.

"Wenn die Leute sagen, ich sei respektlos gegenüber dem Sport, dann denke ich, dass jemand wie er [Sinner, Anm. d. Red.], der versucht hat den Prozess zu hintergehen und es nicht komplett aus eigener Kraft geschafft hat, in meinen Augen der Respektlose", so Kyrgios. 

Sinner sei "die Nummer eins der Welt", das habe er trotz der zahlreich geäußerten Kritik am Italiener auch nie angezweifelt. Dennoch: "Ich denke, dass die Behandlung für alle fair sein sollte. Meiner Meinung wurde es in unserem Sport schrecklich gehandhabt. Dass zwei Weltranglistenerste des Dopings überführt wurden, ist ekelhaft für unseren Sport."

Dopingfälle im Tennis erhitzen die Gemüter

Tennis-Überflieger Sinner war im Frühjahr positiv auf das Steroid Clostebol getestet worden, die International Tennis Integrity Agency (ITIA) gab den Dopingbefund aber erst Monate danach bekannt. Sinner schob die Schuld auf einen seiner Physiotherapeuten, der das Mittel vor einer Anwendung selbst genutzt hatte.

Ein unabhängiges Gericht sprach den 23-Jährigen zunächst frei, doch die Welt-Anti-Doping-Agentur legte Protest gegen das Verfahren ein. Derzeit befasst sich der Internationale Sportgerichtshof CAS mit dem Fall. 

Auch der Fall der aktuellen Weltranglistenzweiten Swiatek erhitzt die Gemüter im Tennis. Die Polin war im August auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden, auch hier wurde der Befund erst reichlich später öffentlich. Swiatek wurde für einen Monat gesperrt, weil es sich nach Einschätzung der Funktionäre nicht um einen schwerwiegenden Fall handelte.

Kyrgios zählt im Tennis-Zirkus zu den schärfsten Kritikern von Sinner und Swiatek und fordert seit Bekanntwerden der Fälle mehr Transparenz und gerechtere Strafen. Novak Djokovic übte derweil zuletzt Kritik an der Aufarbeitung der Dopingfälle.

Djokovic übt Kritik an Aufarbeitung

"Warum werden bestimmte Spieler nicht gleich behandelt wie andere Spieler?", fragte Djokovic und lieferte gleich mögliche Antworten mit: "Vielleicht gibt es Gründe wegen der Rangliste oder vielleicht haben andere mehr finanzielle Unterstützung oder bessere juristische Hilfe." Zugleich bemängelte er mangelnde Transparenz: "Einige unserer Spieler warten seit über einem Jahr auf die Lösung ihres Falles."

Er habe Sinner geglaubt, als dieser sagte, er sei aufgrund einer Verunreinigung durch seinen Physiotherapeuten positiv getestet worden, meinte aber, die Spieler seien während des gesamten Prozesses nicht informiert worden. "Ich war wirklich frustriert, wie die meisten anderen Spieler auch, dass wir fünf Monate lang im Dunkeln gelassen wurden", sagte Djokovic. Sinner hatte die Nachricht vom positiven Test im April erhalten, aber erst im August, kurz vor den US Open, wurde der Fall offiziell bekannt gegeben. Einen Grund für die Verzögerung sei von der ATP nicht genannt worden.

Djokovic und Kyrgios treten in Brisbane ab Montag gemeinsam im Doppel an. Für den exzentrischen Australier ist es das Comeback nach langer Verletzungspause, er hat 2024 kein Match bestritten, 2023 nur eines in Stuttgart. Djokovic und Kyrgios hatten 2022 im Wimbledonfinale gestanden, damals siegte der Serbe.

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