Manchester City steckt in der größten Krise der vergangenen Jahre. Mittendrin: der ehemalige BVB-Stürmer Erling Haaland, der vor dem Ligaspiel gegen Leicester City am Sonntag (ab 15:15 Uhr live auf RTL+*) anscheinend das Toreschießen verlernt hat.
Es sind "haa-rte Zeiten", titelte die englische Boulevardzeitung "The Sun" mit Wortwitz, für Erling Haaland und Manchester City. Das 1:1 (1:1) gegen den FC Everton am 2. Weihnachtstag war wettbewerbsübergreifend das fünfte sieglose Spiel in Folge für die Mannschaft von Star-Coach Pep Guardiola.
Noch prekärer liest sich diese Bilanz: Seit dem 9. Spieltag der Premier League hat der Meister nur ein einziges von neun Spielen gewonnen.
In der Champions League kamen herbe Enttäuschungen gegen Sporting (1:4), Feyenoord Rotterdam (3:3 nach 3:0-Führung) und Juventus Turin (0:2) hinzu, sodass als Tabellen-22. die Achtelfinal-Qualifikation in Gefahr geraten ist.
Eines der Gesichter der Krise ist Mittelstürmer Haaland. Denn: Gemessen an seinen eigenen Standards spielt der Norweger derzeit schlichtweg unterirdisch.
Der ehemalige BVB-Profi war wie seine Mannschaftskollegen fulminant in die Saison gestartet, erzielte zehn Tore in den ersten fünf Liga-Spielen. Doch seitdem ist der Wurm drin beim 24-jährigen Superstürmer: Magere drei Treffer folgten in den vergangenen drei Monaten.
Gvardiol derzeit torgefährlicher als Erling Haaland
Erschreckend: Gerade in den letzten Partien agierte Haaland wie ein Fremdkörper, nahm kaum Teil am Spiel seines Teams.
Gegen Aston Villa (1:2) gab Haaland keinen einzigen Schuss aufs gegnerische Tor ab. Im ganzen Spiel kam er nur auf einen einzigen Ballkontakt im gegnerischen Strafraum. "Ich schaue zunächst auf mich. Und ich war nicht gut genug", übte Haaland anschließend bei "TNT Sports" Selbstkritik. "Natürlich ist das Selbstvertrauen gerade nicht da", räumte er ein.
Zuvor im Derby gegen Manchester United (1:2) war es bei einem abgeblockten Linksschuss geblieben, der lediglich eine Ecke einbrachte. Und auch in den Spielen gegen Juve, den FC Liverpool (0:2) und sogar beim 3:0-Heimsieg gegen Nottingham Forest, einem der wenigen City-Lichtblicke der letzten Wochen, hatte Haaland kaum Abschlüsse zu verzeichnen. Die Tore erzielten stattdessen Bernardo Silva, Kevin De Bruyne und Jeremy Doku.
Bemerkenswert: Schaut man sich nur den Zeitraum seit dem 6. Premier-League-Spieltag an, ist der Ex-Leipziger Josip Gvardiol mit vier Toren bester City-Torjäger. Gvardiol ist Linksverteidiger.
Nicht ohne Grund hatte Pep Guardiola vor dem Spiel gegen Everton mit Blick auf Haaland gefordert: "Wir müssen ihn besser einsetzen."
Haaland gegen Everton gnadenlos abgestraft
Dies gelang allerdings nicht. Der 1,95 Meter große Stürmer war zwar vor allem in der Anfangsviertelstunde umtriebig und animierte seine Mannschaft, den Gegner früh anzulaufen.
Eine aussichtsreiche Tormöglichkeit ergab sich für Haaland aber nicht - bis zur 53. Minute, als er per Elfmeter die große Chance bekam, ein wichtiges Erfolgserlebnis zu feiern.
Doch Haaland versagten die Nerven, sein Linksschuss vom Punkt war zu wenig platziert für Evertons Keeper Jordan Pickford, der seiner Mannschaft somit einen Punkt rettete.
Zwar konnte keiner der City-Stars neues Selbstvertrauen schöpfen, Kritik prasselte anschließend aber vor allem auf Haaland ein.
Das Portal "Manchester Evening News" strafte ihn etwa in seiner Einzelkritik mit vier von zehn möglichen Punkten gnadenlos ab. Kein Teamkollege war demnach schlechter als der Norweger.
Guardiola bleibt trotz der Mega-Krise optimistisch. Seine Mannschaft habe gegen Everton "sehr gut gespielt" und viele Abschlüsse kreiert, das Gegentor sei aus dem Nichts gefallen.
Im kommenden Ligaspiel gegen Leicester City am Sonntag (ab 15:15 Uhr live auf RTL+* und ab 15:30 Uhr im Live-Ticker bei sport.de) wird spannend zu beobachten sein, ob auch Haaland wieder zu mehr Torschüssen kommt und seine Flaute beendet.
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