Gegen den talentierten Niederländer Wessel Nijman hatte Joe Cullen am Sonntag in der 2. Runde der Darts-WM 2025 wenig Probleme. Umso mehr stieß dem an Position 23 gesetzten Engländer auf, wie die Medien seine Chancen zuvor einschätzten.
Nicht wenige Experten witterten im Duell zwischen dem Weltranglisten-23. Joe Cullen und Wessel Nijman, der Nummer 58 des PDC-Rankings, die große Chance auf eine Überraschung. Ein Umstand, der dem "Rockstar" offenbar gehörig die Laune verdorben und zu einer Top-Leistung angetrieben hat.
Acht geworfene 180er, eine Checkout-Quote von 40 Prozent und ein Drei-Darts-Schnitt von 98,18 lautete die Ausbeute von Joe Cullen: Obwohl Wessel Nijman das ihm nachgesagte Talent gegen Cullen durchaus ans Oche brachte, siegte Letzterer am Sonntag klar mit 3:0. Auf der Pressekonferenz nach der Partie war der 35-Jährige dennoch nicht zu Scherzen aufgelegt.
"Mir wurde kein Respekt entgegengebracht, also werde ich heute Abend auch keinem von euch Respekt entgegenbringen. Ich gehe nach Hause, Prost", beendete Cullen nach wenigen Minuten die PK und verließ immer noch echauffiert den Raum.
Zuvor hatte der dreimalige WM-Achtelfinalist die mediale Aufmerksamkeit moniert, die Nijman zuteilwurde.
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Er wolle Nijman nicht in ein schlechtes Licht stellen und der Niederländer sei sicherlich "ein fantastischer Junge", der zwar schon in die ein oder andere Sache verwickelt war, aber seine Strafe abgesessen hat, aber so wie man ihn [Cullen, Anm.d.Red.] behandelt habe, sei dies aber respektlos gewesen.
Anschließend stürmte Cullen aus dem Presseraum.
Nijman hatte während der COVID19-Pandemie absichtlich Spiele verloren und dafür eine fünfjährige Sperre kassiert. Zweieinhalb Jahre davon waren zur Bewährung ausgesetzt, weshalb Nijman schon 2023 wieder offizielle Turniere bestritt.
Bei der PDC-Juniorenweltmeisterschaft 2023 erreichte er das Halbfinale, bei der WM 2024 scheiterte er in Runde eins an Steve Beaton, 2025 reichte es zum Einzug in Runde zwei.