Die Baltimore Ravens haben durch einen 34:17-Erfolg über die Pittsburgh Steelers in Woche 16 der NFL das Playoff-Ticket gelöst. Entscheidend waren dabei zwei Fehler der Gäste.
Steelers @ Ravens: Auf einen Blick
- In einem von Offense geprägten Spiel war es am Ende ein Verteidiger, der den entscheidenden Touchdown erzielte.
- Lamar Jackson lieferte eine überwiegend effiziente Vorstellung mit wenigen Fehlern, die dazu führte, dass die Ravens einmal mehr in den Playoffs stehen.
- Russell Wilson spielte teils spektakulär, machte jedoch am Ende einfach zu viele Fehler.
Steelers @ Ravens: Die Analyse
Nach Stopps auf beiden Seiten und einem verunglückten Punt von Corliss Waitman über nur 19 Yards eröffneten die Ravens das Scoring mit einem 8-Yard-Touchdown-Pass von Lamar Jackson auf Isaiah Likely zur ersten Führung des Spiels. Die Gäste schlugen jedoch umgehend mit einem starken Drive zurück und Russell Wilson fand Tight end MyCole Pruitt zum Ausgleich von der 1-Yard-Linie. Zuvor hatte er einen 21-Yard-Pass auf Van Jefferson angebracht.
Wenig später brillierte Wilson dann mit seinen Beinen und legte ein paar längere Scrambles hin. Er wurde jedoch etwas zu gierig und verlor auf dem Weg in die Endzone einen Fumble nach Hit von Ar'Darius Washington und die Ravens übernahmen an der eigenen 4. Die Ravens nutzten diese Vorlage mit einem beeindruckenden 96-Yard-Run, der mit einem 14-Yard-Touchdown-Pass auf Rashod Bateman endete. Überschattet wurde die Angriffsserie jedoch von einem harten Hit gegen Running Back Justice Hill nach einem 25-Yard-Run. Er schied mit einer Gehirnerschütterung vorzeitig aus. Bis zur Pause erzielten beide noch je ein Field Goal.
In der zweiten Hälfte kamen die Steelers entschlossen aus der Kabine und sahen einen gut aufgelegten Wilson, der erst Alex Austin für 44 Yards an der Seitenlinie fand und anschließend noch einen sehenswerten Pass auf Cordarrelle Patterson warf, der aus dem Backfield gestartet war und gegen einen Linebacker ein klares Mismatch hatte. Patterson fing den Ball erst im Nachfassen, aber dafür sicher in der Endzone zum Ausgleich.
Die Antwort der Ravens war ein erneut starker Drive mit Pässen auf Mark Andrews, Zay Flowers und sogar Derrick Henry. Am Ende fand Jackson dann wiederum Andrews über die Mitte in der Endzone zur 24:17-Führung für die Hausherren zum Ende des dritten Viertels. In der Folge wurden die Steelers bei einem vierten Versuch gestoppt, was dazu führte, dass Henry an allen vorbei lief für einen Raumgewinn von 44 Yards bis and 11 der Gäste.
Jackson-Interception lässt Steelers nur kurz hoffen
Anschließend jedoch sorgte Jackson nicht für die Entscheidung und warf stattdessen einen völlig verunglückten Pass, der Bateman verfehlte und in den Armen von Minkah Fitzpatrick für eine Interception landete. Ex-Raven Patrick Queen hatte für den Pressure gesorgt. Neues Leben hauchte den Steelers dieser Pick jedoch nicht ein, denn fast postwendend warf dann auch Wilson eine Interception nach einem Bootleg Richtung Pruitt zu Cornerback Marlon Humphrey, der daraus einen Pick-Six über 37 Yards machte. 31:17 Ravens 13 Minuten vor Schluss.
Die Steelers hatten daraufhin nichts mehr entgegenzusetzen und mussten sich ultimativ geschlagen geben.
Durch dieses Ergebnis haben die Ravens das Playoff-Ticket gelöst und das Rennen in der AFC North wieder richtig spannend gemacht. Beide Teams sind nun gleichauf (10-5) und haben die gleiche Division-Bilanz (3-2), Stand jetzt jedoch sind die Steelers weiterhin ein Spiel besser in der AFC, was der dritte Tiebreaker im Kampf um die Division-Krone wäre.
Pittsburgh Steelers (10-5) @ Baltimore Ravens (10-5)
Ergebnis: 17:34 (0:7, 10:10, 7:7, 0:10) BOXSCORE
Steelers @ Ravens: Die wichtigsten Statistiken
- Ravens-Edge-Rusher Kyle Van Noy kam in diesem Spiel auf 1,5 Sacks. In der Saison hat er damit 10,5 auf dem Konto - ein neuer Karrierebestwert für den früheren Spieler der Patriots, Lions und Dolphins.
- Henry durchbrach mit seinen 162 Yards im Spiel die Marke von 1500 Rushing Yards in dieser Saison. Das gelang ihm nun zum vierten Mal insgesamt. Er ist somit der vierte Spieler überhaupt, dem dies gelang.
Der Star des Spiels: Lamar Jackson (Quarterback, Ravens)
Bis auf seinen unnötigen Red-Zone-Pick spielte Jackson ein fehlerfreies Spiel und führte sein Team zu einem sicheren Sieg mit einer sehr effizienten Vorstellung. In dieser Form sind er und seine Offense nur schwer zu stoppen.

Der Flop des Spiels: Russell Wilson (Quarterback, Steelers)
In einem Spiel, in dem beide Defenses nicht ihren besten Tag erwischten, kam es auf die beiden QBs an. Und obgleich Wilson viel richtig machte, gingen eben auch zwei fatale Fehler auf seine Kappe. Der Fumble in der Red Zone in der ersten Hälfte war unnötig, weil er einfach hätte sliden können. Und der Pick-Six entschied letztlich früh im vierten Viertel das Spiel.
Analyse: Steelers @ Ravens - das fiel taktisch auf
- Wie schon im ersten Spiel der beiden in Woche 11 setzten die Steelers einmal mehr auf Single-High-Konzepte, um einen Extra-Spieler in der Box zu haben. Dieses Mal jedoch fand Jackson viel häufiger als damals Lücken in der Zone-Coverage, was auch an mehreren Missverständnissen in der Secondary lag.
- Die Ravens wiederum setzten auf ihre üblichen 2-High-Konzepte, hatten jedoch gerade am Anfang in Man Coverage das Problem, dass sie es nicht schafften, die Edge zu etablieren und so Wilson in der Pocket zu halten. Dieser hatte dann sehr viel Platz zum Laufen.
- Beide Quarterbacks spielten ein wenig gegen ihre normalen Tendenzen, was das Halten des Balls angeht. Während Wilson deutlich länger für den Pass brauchte es als sonst in dieser Saison (rund 0,3 Sekunden länger), war Jacksons Release in diesem Spiel merklich schneller als üblich (rund 0,3 Sekunden schneller). Beides dürfte auf die Stabilität der jeweiligen Pocket zurückzuführen sein.




































