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sport.de-Kolumne

Strelow: Was Biathleten von Fußballern unterscheidet

Justus Strelow will sich in Frankreich weiter verbessern
Justus Strelow will sich in Frankreich weiter verbessern
Foto: © IMAGO/Galle Mobuchon/PsNewsZ
19. Dezember 2024, 10:04

Justus Strelow hat den Weltcup in Hochfilzen mit einem guten Gefühl abgeschlossen. In seiner sport.de-Kolumne nimmt uns der 27-Jährige mit auf die Reisestrapazen eines Biathlon-Profis und blickt auf die kommende Aufgabe und Ziele in Frankreich.

Mit einem durchaus positiven Gefühl bin ich Montagfrüh ins Auto gestiegen. Der Weltcup in Hochfilzen bedeutete für mich erneut einen Schritt in die richtige Richtung. Sprint und Verfolgung waren zwei solide Rennen.

Eine Trefferquote von 90 Prozent nicht perfekt, aber zufriedenstellend. Vor allem im Liegendschießen habe ich gut gearbeitet. Stehend kann ich die Scheiben sicher noch einen Tick besser treffen. In diesem Sinne: Auf nach Frankreich! 

Zwar liegt der Alpenort Le Grand-Bornand, unsere nächste Station im Weltcup, rund 750 Kilometer entfernt von Hochfilzen. Aber wir Biathleten bewältigen selbst solche langen Distanzen mit dem Auto und sitzen bei Bedarf auch immer wieder selbst am Steuer. Schließlich sind wir keine Fußballer, die das Reisen im Flugzeug gewohnt sind, sondern ganz normale Menschen.

Auch mal selbst am Steuer

Unser Material verstauen wir in einem Lkw. Anschließend bilden sich jeweils spontan kleine Gruppen aus Athleten, Trainern und Technikern, die gemeinsam in Kleinbussen und Pkw die Reise antreten. Gegen neun Uhr morgens bin ich mit einem unserer Wachser in einem der Wagen vom Hotelparkplatz gerollt – gute acht Stunden Autofahrt lagen da vor uns. Einmal quer durch Österreich das gesamte Inntal entlang, Mittagessen nahe der Schweizer Grenze, dann weiter Richtung Genf.

Allzu spektakulär darf man sich Fahrten der Reisegruppe Biathlon nicht vorstellen. Man ist unter Kollegen und tauscht sich während der Fahrt meist über den Beruf aus. Wie läuft es? Was denkt man? Mit Smalltalk und Plaudereien vergeht die Zeit. Kein Stau, Zürich, Bern, Lausanne, wir kommen wie geplant voran.

Von Genf aus ist es noch eine Stunde bis in die Berge. Gegen 18 Uhr erreichen wir unser Quartier in La Clusaz.

Keine guten Erinnerungen an Frankreich

An den Weltcup in Frankreich habe ich keine guten Erinnerungen. Vor zwei Jahren war ich dort körperlich bereits am Ende, als wir hier ankamen. Völlig erschöpft, ging es für mich in den Rennen nur ums Überleben.

Und so wie meine Form war damals auch das Wetter: Regen, ein Eisrennen in der Verfolgung, grausam. Diesmal bin ich weitaus optimistischer. Ich hoffe, dass ich meine läuferische Form bestätigen oder sogar noch ein Stück verbessern kann.

Im Schießen ziele ich auf ein perfektes Ergebnis. Wofür das dann reichen würde, wird sich zeigen. Im Idealfall mache ich mir kurz vor Weihnachten selbst das beste Geschenk.     

Justus Strelow

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