In den letzten Jahren ließ Max Verstappen die Formel-1-Konkurrenz alt aussehen und heimste im Red-Bull-Racing-Boliden Titel um Titel ein. Doch wer könnte der neue Champion werden, wenn Verstappen die Königsklasse des Motorsports eines Tages verlässt? Red-Bull-Berater Helmut Marko hat bereits einen konkreten Kandidaten im Visier.
Vier WM-Titel hat Max Verstappen in der Formel 1 bereits in der Tasche, angesichts der schieren Stärke des Niederländers könnten in den nächsten Jahren noch weitere Folgen. Allerdings deutete Verstappen bereits an, dass er nicht gedenkt, bis ins hohe Rennfahrer-Alter in der Königsklasse zu verbleiben. Daran erinnerte auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko und nannte bereits einen möglichen Nachfolger.
"Es ist eine große Freude mit Max zu arbeiten. Aber er wird nicht für immer fahren. Vor allem nicht so lange wie Lewis Hamilton oder Fernando Alonso", sagte Marko im "Inside Line F1 Podcast" und verwies auf das Junior-Team im Hintergrund.
"Wir suchen dort aber gar nicht nach einem neuen Max, wird suchen nach einem neuen Champion", betonte Marko und verriet: "Der nächste, der da wirklich vielversprechend ist, ist Arvid Lindblad"
Marko beeindruckt Lindblads "purer Speed"
Der 17-Jährige sorgte in 2024 in der Formel 3 für Aufsehen, gewann unter anderem das 100. Rennen der F3-Geschichte und ist Teil der Red-Bull-Juniorschmiede.
"In der Formel 4 war er schon gut", blickte Marko auf 2022 und 2023 zurück, "und dann war er zuletzt in der Formel 3, wo er auch nah am Titel war, da gab es aber Umstände, die dazu führten, dass es nicht klappte ... ", so der 81-Jährige weiter.
"Aber: Was bei ihm einfach heraussticht, ist sein purer Speed. Er hat in einigen Rennen zahlreiche Fahrer innerhalb einer Runde überholt, er hat ein Rennen gewonnen, bei dem er von ganz hinten startete, er ist gut unter schwierigsten Bedingungen", lobte der Red-Bull-Berater den Youngster.
Er habe Lindblad und dessen Vater erstmals vor einigen Jahren am Rande eines Go-Kart-Rennens in Portugal in Portimao getroffen, als die Formel 1 dort auch zu Gast war. Was Marko beeindruckte: "Es war damals Arvid, der das Gespräch geführt hat, der sich hervorgetan hat, und das im Alter von zwölf Jahren oder so. Das ist ja nicht normal. Aber er hatte eine klare Vision, einen klaren Plan, was er erreichen will."
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Das Gespräch, das rund um den GP von Portugal, der 2020 und 2021 im Rennkalender war, stattgefunden haben muss, sei schlussendlich direkt auf den Punkt gekommen. "Da gab es auch andere Teams, die interessiert waren, aber am Ende hat er einen langjährigen Vertrag bei uns unterschrieben", freute sich Marko.
"Er hat sich immer weiterentwickelt. Im nächsten Jahr wird er in der Formel 2 fahren. Da hat er schon eine gute Vorbereitung gezeigt, der Test war okay. Wir haben ein spezielles Programm für ihn entwickelt. Das Ziel ist, dass er die Formel 2 gewinnt und dann die nötigen Punkt für seine Superlizenz sammelt", sagte Marko.
Klarer Plan in Richtung Formel 1 für Lindblad
Ende 2025 wird Lindblad dann auch 18 Jahre alt sein und damit auch vom Alter her in der Formel 1 fahren dürfen.
"Neben dem puren Speed hat er eine hohe Intelligenz, ist sehr ehrlich zu sich selbst, gibt Fehler zu und ist auch vom physischen als auch mentalen Alter her viel weiter, als es sein Alter erwarten lässt", sagte Marko. "Er hat eine gute Kombination aus mentalen und fahrerischen Fähigkeiten", fügte der 81-Jährige hinzu.
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"Der Plan ist zudem, dass er in 2025 zahlreiche Tests mit Blick auf die Formel 1 absolvieren wird, wie viele, muss noch entschieden werden. Er wird dann in einem der Vorjahresmodelle fahren", womit Marko auf die so genannten TPCs, Tests in Previous Cars, anspielte.
"Wenn er ein in der Formel 2 gut fährt, kann er dann in 2026 vielleicht schon mit guten Erfahrungen in die Formel 1 wechseln." Zudem könnte es auch in 2025 schon Einsätze im Freitagstraining beim Schwesterteam geben. Mit den Racing Bulls muss aber erst noch gesprochen werden, so Marko.