Mit Weihnachten im Blick geht die NFL in Woche 16 und bietet uns gleich mehrere Prestigeduelle. Die Ravens revanchieren sich bei den Steelers, während die Vikings gegen die Seahawks einen weiteren wichtigen Schritt machen werden. Die Dolphins wiederum ergreifen den letzten Playoff-Strohhalm.
Das sind die Predictions von sport.de-Redakteur Marcus Blumberg (Vorwoche: 12-4 / Gesamt: 154-70).
NFL Predictions Woche 16
Verletzungen machen sich allmählich immer mehr bemerkbar und Sorgen dafür, dass die eine oder andere Begegnung unberechenbar wird, ebenso die Tatsache, dass gleich mehrere Teams den Quarterback getauscht haben. Alles in allem steht uns daher eine spannende Woche ins Haus.
Ausgewählte NFL-Spiele am Sonntagabend begleitet sport.de ab 19 Uhr im Liveticker!
Denver Broncos (9-5) @ Los Angeles Chargers (8-6) (Fr., 2:15 Uhr)
Drei Wochen vor Schluss stehen beide AFC-West-Rivalen ziemlich gut da im Playoff-Rennen. Die Broncos brauchen nur noch einen Sieg, um die Wild Card klarzumachen, die Chargers bräuchten bestenfalls zwei - oder anderweitige Schützenhilfe. In jedem Fall aber geht es hier vor allem darum, sich nochmal mit einem direkten Konkurrenten zu messen und zu beweisen, schon für das eigene Selbstvertrauen.
Die Broncos haben vier Spiele am Stück gewonnen, die Chargers ihre vergangenen zwei verloren. Beide fahren starke Defenses auf, die gerade an der Front für Schaden sorgen werden. Und da beide Quarterbacks mit Druck Probleme haben, könnte hier auch schon eine Entscheidung fallen.
Der Schlüssel für mich auch im Vergleich zum "Hinspiel" in Woche 6 (23:16 Chargers) ist jedoch die Tatsache, dass sich Bo Nix seither gewaltig gesteigert hat, was sein Spiel gegen Zone Coverage angeht. Die Chargers haben die vierthöchste Zone-Rate der NFL und Nix bringt seit Woche 5 74,2 Prozent seiner Pässe gegen Zone an (Passer Rating: 106,7). Wenn er das nun gegen die Chargers zeigt, sieht es gut aus für Denver.
Tipp: Broncos @ Chargers 24:21
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Houston Texans (9-5) @ Kansas City Chiefs (13-1) (Sa., 19 Uhr)
Was sicherlich einst mal wie ein vorweihnachtlicher Leckerbissen im Spielplan aussah, wird sicherlich ein ... harter Christstollen werden. Beide Teams verfügen über starke, aggressive Defenses, die viel blitzen werden und gut covern können. Und beide verfügen auch über Offenses, die diverse Probleme haben. Allen voran stehen da löchrige Offensive Lines, die dieses Spiel beeinflussen werden.
Ich gehe beim Schreiben dieser Zeilen davon aus, dass Patrick Mahomes trotz Syndesmoseverletzung spielt, denn er spielt an sich immer. Und dann stellt sich eben die Frage, wie mobil er sein kann auf quasi einem Bein. Auf ihn warten dann Leute wie Edge Rusher Danielle Hunter, der auf meist auf seiner linken Seite spielt und von dort die meisten Pressures (56) der NFL generiert hat, zudem die Liga mit 19 Quick Pressures von dort anführt. Right Tackle Jawaan Taylor wird also einiges zu tun haben, obgleich er ziemlich gut gegen Quick Pressures ist und nun vier davon zugelassen hat. Fairerweise sei erwähnt, dass er eben permanent im Backfield steht und viel zu früh nach hinten springt, was die meisten Zebras geflissentlich ignorieren ...
Auf der anderen Seite wird Chris Jones die größte Gefahr für C.J. Stroud sein. Er kommt als einer der schnellsten Defensive Lineman der NFL aus den Startlöchern und zwar sowohl als Tackle (0,9 Sekunden) als auch von der Edge-Position (0,72 Sekunden). Gegen die nicht sattelfeste O-Line der Texans könnte er damit für Probleme sorgen. Ein Vorteil für die Texans ist allerdings, dass ihre Receiver keine Probleme damit haben, Press Coverage zu schlagen - die Chiefs führen die Liga mit einer Press-Rate von 52,6 Prozent an.
Beide Teams blitzen viel und kommen so immer wieder zu freien Pass Rushern. Beide QBs hatten damit immer wieder Schwierigkeiten und sahen unter Druck selten gut aus. Am Ende ist Mahomes zwar nicht fit, doch traue ich ihm zu, weniger Fehler zu machen als Stroud.
Tipp: Texans @ Chiefs 17:20
Pittsburgh Steelers (10-4) @ Baltimore Ravens (9-5) (Sa., 22:30 Uhr)
Im Grunde blicken wir hier auf das Highlight der Woche. Die Steelers gewannen das erste Duell in Woche 11 hauchdünn (18:16), nun kommt es zur Revanche und die Frage, ob das Rennen um die AFC North auch nach dieser Woche noch offen sein wird.
Wenn man ehrlich ist, dass waren die Ravens damals schon nicht das schlechtere Team, sie machten nur deutlich zu viele Fehler. In Erinnerung geblieben sind die drei Turnovers (2 Fumbles) und natürlich die zwei vergebenen Field-Goal-Versuche von Justin Tucker. Wäre nur eines davon nicht passiert, hätten wohl die Ravens gewonnen.
Nun stellt sich eben vor allem die Frage, ob es den Ravens gelingt, sich dieses Mal nicht diverse Male selbst ins Bein zu schießen. Denn dann verfügen sie weiter über eine der effizientesten Laufverteidigungen der Liga und stellen eben das effizienteste Passspiel der NFL. Die Steelers-Defense ist immer noch stark, doch erstens ist T.J. Watt angeschlagen und zweitens hatte Pittsburgh schon gegen die Eagles arge Probleme durch die Luft. Da ein Blitz - das Wetterphänomen - selten zweimal einschlägt, sollte Baltimore dieses Mal als Sieger vom Platz gehen.
Tipp: Steelers @ Ravens 17:23
New York Giants (2-12) @ Atlanta Falcons (7-7) (So., 19 Uhr)
Michael Penix Jr. wird seinen ersten NFL-Start absolvieren. Sein Gegenüber wird ... *checks notes* ... mal wieder Drew Lock sein. Die Falcons-Defense wird wohl nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt werden. Die Frage ist eher, was die Falcons-Offense auf die Beine stellt.
Ich warte mehr Passspiel in frühen Downs - Kirk Cousins hatte am Montag keinen einzigen Pass bei 1st Down vor der Pause geworfen, wofür eigentlich jemand gefeuert werden müsste! Und ansonsten wird man einmal mehr stark aufs Run Game setzen, womit die Giants-Defense massive Problem hat in dieser Saison. Und gerade Letzteres scheint erfolgsversprechend, denn laut "Next Gen Stats" hat Bijan Robinson die drittmeisten Missed Tackles (74) der NFL erzwungen. Und wie es der Zufall so will, hat kein Team mehr Yards nach solchen verpassten Tackles zugelassen wie die Giants (978).
Schee werds net, aber das sollte ein klarer Falcons-Erfolg werden.
Tipp: Giants @ Falcons 13:24
Detroit Lions (12-2) @ Chicago Bears (4-10) (So., 19 Uhr)
Durch die Niederlage der Lions zuletzt ist das Rennen in der NFC North wieder offen. Nun müssen die Lions auch noch die Ausfälle von David Montgomery und Alim McNeill verkraften - nebst anderen. Und das führt uns dann zur Frage, ob irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem selbst dieses Team einbrechen wird.
Für diese Woche jedoch sollte dieses Thema noch nicht akut werden, schließlich treffen die Lions auf einen Gegner, der sich in den vergangenen Wochen komplett unfähig zeigte, vor der Pause auch nur irgendwas in Sachen Offense auf die Beine zu stellen. Wenn man bedenkt, dass die Lions aufgrund der neuerlichen Schwächungen in der eigenen Defense ohnehin mit Shootouts rechnen müssen, dann besteht hier die Gefahr, dass jene schon vor der Pause einen beträchtlichen Vorsprung herausspielen könnten.
Bedenken muss man jedoch, dass beide erst an Thanksgiving aufeinandertrafen und die Lions nur dank des katastrophalen Late-Game-Managements von Ex-Coach Matt Eberflus den Kopf nochmal aus der Schlinge zogen. Sie sind also gewarnt. Doch insgesamt sollte man sich keine Sorgen machen aus Lions-Sicht, denn auch wenn die Bears-Defense es versteht, Pressure zu erzeugen, spielte Goff in diesem Jahr ziemlich stabil dagegen.
Tipp: Lions @ Bears 28:20
Cleveland Browns (3-11) @ Cincinnati Bengals (6-8) (So., 19 Uhr)
Die Browns haben erstmal genug gesehen von Famous Jameis und seinem ganzen Sack voll Interceptions, sodass nun mal wieder Dorian Thompson-Robinson ran darf. Jener ist ein sehr athletischer, mobiler Quarterback, der allerdings auch nicht sonderlich gefährlich ist, wenn er den Ball wirft. Läuft er jedoch mit dem Spielgerät, könnte das interessant werden, schließlich gehören die Bengals eher zum unteren Durchschnitt, was das Stoppen von QB-Scrambles betrifft.
Generell sollte man damit rechnen, dass Cleveland vermehrt aufs Run Game setzen wird, da dieser Aspekt nicht die Stärke der Cincy-Defense ist. Auf der anderen Seite wird es darauf ankommen, Joe Burrow und Ja'Marr Chase in den Griff zu bekommen. Die Hauptrolle hier fällt Myles Garrett zu, der aber vor der Herausforderung steht, dass Burrow auch unter Druck richtig gut ist (102,4 Passer Rating gegen Pressure).
Die Bengals-Defense bleibt ein Problem, zeigte sich zuletzt aber immerhin passabel und opportunistisch. Das gepaart mit einer High-Scoring-Offense sollte auch gegen die Browns reichen.
Tipp: Browns @ Bengals 17:26
Tennessee Titans (3-11) @ Indianapolis Colts (6-8) (So., 19 Uhr)
Auch die Titans nehmen einen Quarterback-Wechsel vor und setzen Billy Jeans zugunsten von Mason Rudolph - kurz vor Weihnachten noch dazu! - auf die Bank. Offenbar hat nun auch Brian Callahan Wind davon bekommen, dass Levis' Kernkompetenz es ist, abenteuerliche Interceptions zu werfen. Verrückt!
Für das Gastspiel in Indy bedeutet das wohl zuvorderst, dass man das Risiko etwas zurückschraubt und mehr aufs Run Game setzt. Das allerdings muss kein Nachteil sein, denn Tony Pollard hat schon 831 Yards nach erstem Kontakt erzielt, was der fünfthöchste Wert der NFL unter Running Backs ist. Warum ist das relevant? Nun, weil die Colts im Schnitt die fünftmeisten Yards nach dem ersten Kontakt zulassen (3,5). Da geht also was!
Auf der anderen Seite ist Anthony Richardson der Mann im Fokus. Er ist wenig überraschend sehr gefährlich bei Scrambles und kommt bei 48 Prozent seiner Scrambles auf explosive Runs (mehr als 10 Yards). Die Titans wieder lassen die sechstmeisten Yards nach Scrambles zu. Insgesamt wird es aber wohl darauf ankommen, welche Offense weniger Fehler macht, da die jeweilige Defense auf dem Papier jeweils im Vorteil sein sollte. Ich halte dieses Spiel für einen Coin Toss, denn beide sind nicht sonderlich stabil. Ich tippe aber auf Indy aufgrund des Heimvorteils.
Tipp: Titans @ Colts 17:20
Los Angeles Rams (8-6) @ New York Jets (4-10) (So., 19 Uhr live bei RTL)
Spiele wie dieses sind immer tricky. Ein Team hat noch alle Chancen auf die Playoffs und sogar die eigene Division-Krone, für das andere ist alles vorbei. Doch wie die Jets in der Vorwoche gezeigt haben, geht es für sie zumindest noch darum, zu zeigen, dass eventuell mehr drin gewesen wäre. Und, dass Aaron Rodgers noch etwas im Tank hat.
Allerdings war der Sieg in der Vorwoche nur gegen die Jaguars und Mac Jones, der dafür ziemlich kompetent aussah. Jetzt geht es gegen Matthew Stafford und seine zwei Top-Receiver. Im Endeffekt steht nun ein weiterer Shootout an, schließlich begegnen sich beide statistisch in vielerlei Hinsicht nahezu auf Augenhöhe. Und das bedeutet, dass alles möglich ist.
Der Schlüssel könnte sein, dass Stafford den Ball schnell loswird, denn unter Druck geht seine Formkurve merklich in den Keller. Auf der anderen Seite ist Rodgers aber auch schwer einzuschätzen, weil er eben so inkonstant ist. Und genau deshalb glaube ich, dass die Rams dank Stafford letztlich die besseren Karten hat, eben weil jener ein wenig konstanter agierte in den vergangenen Wochen.
Tipp: Rams @ Jets 23:20
Philadelphia Eagles (12-2) @ Washington Commanders (9-5) (So., 19 Uhr)
Vor wenigen Wochen noch brauchte es bis zur Schlussphase und einer Galavorstellung von Saquon Barkley, ehe die Eagles gegen die Commanders davonzogen. Seither haben sie zumindest in Ansätzen ihre Startschwierigkeiten minimiert und sind nun auch vor der Pause offensiv lebendig. Defensiv wiederum gaben sie seit Woche 10 nur einmal mindestens 20 Punkte ab.
Die Commanders auf der anderen Seite haben ihren zwischenzeitlichen Durchhänger überstanden und die vergangenen zwei Spiele gewonnen, wenn auch wenig souverän. Sie sind weiter gefährlich, doch bezweifle ich, dass sie aktuell noch das Niveau haben, den Eagles wirklich im Wege zu stehen. Speziell die Passverteidigung lässt weiter zu wünschen übrig.
Tipp: Eagles @ Commanders 23:19
Arizona Cardinals (7-7) @ Carolina Panthers (3-11) (So., 19 Uhr live auf RTL+*)
Auf dem Papier sind die Cardinals das bessere Team. Keine Frage. Doch die Panthers sind eben eine Wundertüte. Sie verloren ihre vergangenen vier Spiele am Stück, waren jedoch in dreien davon immer ziemlich nah dran und gewannen vor allem gegen den Spread. Nur gegen die Cowboys kam man unter die Räder.
Die Cardinals haben jedoch auch drei der letzten vier Spiele verloren und kamen aus dem Loch erst gegen New England raus, was wenig bedeutet. Die Panthers haben mit Chuba Hubbard wohl ihre beste Waffe, denn er läuft gegen leichte Boxes sehr effektiv, während die Cardinals-Defense aus irgendeinem Grund mit einer Heavy Box Probleme hat und schon deshalb eher in Nickel spielt ...
Auf der anderen Seite hat Kyler Murray die fünfthöchste Play-Action-Rate der NFL, während die Panthers-Defense gegen Play Action die zweitwenigsten Yards der Liga im Schnitt zulassen (7,1). Das könnte also für die Hausherren sprechen, die jedoch in letzter Zeit selten mal ein Spiel überzeugend zu Ende gebracht haben. Daher setze ich vorsichtig auf das Team, für das es noch um einiges geht.
Tipp: Cardinals @ Panthers 23:20
Minnesota Vikings (12-2) @ Seattle Seahawks (8-6) (So., 22:05 Uhr live bei RTL)
Mit sieben Siegen am Stück reisen die Vikings gen Westen und sind damit eines der heißesten Teams der Liga. Auf dem Papier ist ihre Defense durch die Bank imposant und hat damit klare Vorteile gegenüber einer Offense, die zwar zu Höchstleistungen fähig ist, die aber wenig effizient daherkommt. Das gepaart mit der Tatsache, dass Geno Smith (Knie) angeschlagen ist und ohnehin nicht gut gegen Pressure aussieht, könnte zu einem Problem fürs Heimteam werden.
Auf der anderen Seite scheint Sam Darnold eine Art Equalizer für den guten Pass Rush der Seahawks - sie haben als eines von vier Teams fünf Spieler mit Pressure Rates, die jeweils über zehn Prozent liegen - zu sein, denn unter Druck liegt sein Rating immer noch bei 99,0! Das und der angeschlagene Smith machen wir große Sorgen mit Blick auf Seattle, zumal Backup Sam Howell keinen guten Eindruck machte am vergangenen Sonntag.
Tipp: Vikings @ Seahawks 27:23
New England Patriots (3-11) @ Buffalo Bills (11-3) (So., 22:25 Uhr)
Weihnachten naht, wollen wir also mal nicht zu negativ werden und führen uns einfach vor Augen, dass das Matchup Drake Maye gegen Josh Allen auf Jahre hinweg eine ziemlich spannende Geschichte werden könnte ... hach!
Für den Moment aber überwiegt eben, dass die Patriots in ihrer aktuellen Konstitution den Bills wohl nur dann gefährlich werden können, wenn diese im Grunde nicht antreten oder mental schon vor Kickoff abschalten. Und selbst dann würde es schwierig werden. "NFL Pro" zeigt immer Schlüssel-Matchups auf und hat Indikatoren, welcher Spieler oder Teilbereich eines Teams einen Vorteil hätte. In diesem Spiel ist hier alles Bills-Blau.
Tipp: Patriots @ Bills 13:28
Jacksonville Jaguars (3-11) @ Las Vegas Raiders (2-12) (So., 22:25 Uhr)
Der Grinch hat dieses Spiel zu dieser Zeit angesetzt, oder?
Bei den Raiders sieht es danach aus, dass Aidan O'Connell (Knie) wieder spielen kann. Insofern dürfte die zuverlässige Zulieferung jeglicher Pässe zu Brock Bowers gesichert sein. Auf der anderen Seite werden die Jaguars hinter Mac Jones sicher auf den Run setzen. Hier ist Tank Bigsby im Fokus und brachte es auf die drittmeisten Missed Tackles der Liga. Die Raiders wiederum verpassen Tackles in 36 Prozent der Runs gegen sie - der zehnhöchste Wert der NFL.
Ich traue beiden Teams herzlich wenig zu. Aber die Raiders wirken seit einigen Wochen vollends konfus und überfordert. Und so setze ich etwas widerwillig auf Mac Jones, der zuletzt halbwegs kompetent wirkte.
Tipp: Jaguars @ Raiders 17:16
San Francisco 49ers (6-8) @ Miami Dolphins (6-8) (So., 22:25 Uhr)
Die gute Nachricht hier ist, dass das Spiel tatsächlich eines auf Augenhöhe sein wird zu diesem Zeitpunkt der Saison. Die schlechte: besagte Höhe ist ziemlich niedrig. Entsprechend müssen wir ein wenig die Erwartungen zurückschrauben. Und das sagt auch ein Blick in die Schlüsselduelle aus.
Brock Purdy verwendet in diesem Jahr nur in 18,9 Prozent seiner Dropbacks Play Action, was der niedrigste Wert seiner Karriere ist. Die Dolphins-Defense wiederum ist ziemlich schwach gegen PA, doch dazu müssten die Niners dies auch nutzen. Auf der anderen Seite hat Tua Tagovailoa zum zweiten Mal nacheinander den schnellsten Finger der Liga sozusagen und wirft den Ball im Schnitt in 2,42 Sekunden. Die Niners jedoch ließen bislang die fünftwenigstens Passing Yards gegen Quick Passes (weniger als 2,5 Sekunden) zu. Das könnte sich neutralisieren.
Was entscheidet also dieses Spiel? Das Line-Play der Dolphins scheint auf beiden Seiten etwas effizienter zu sein als das der 49ers, wobei gerade die Defensive Front die zweithöchste Pressure Rate der NFL aufweist. Und die Dolphins müssen nicht an die andere Küste fliegen, wodurch sie leicht favorisiert sind im Duell um den letzten Strohhalm.
Tipp: 49ers @ Dolphins 22:23
Tampa Bay Buccaneers (8-6) @ Dallas Cowboys (6-8) (Mo., 2:20 Uhr)
Ich verzichte an dieser Stelle auf Kommentare zur Faszination für "America's Team" in der amerikanischen Primetime und gehe direkt zu den wichtigsten Fakten über. Bucs-QB Baker Mayfield dominiert dieses Jahr bei Pässen unter 10 Air Yards und hat damit 2238 Yards und 20 Touchdowns generiert. Die Cowboys-Defense wiederum lässt bei solchen Pässen die meisten Yards pro Passversuch (6,9) und die sechstmeisten Yards nach dem Catch (6,4) zu. Dies könnte man also als Problem für Dallas interpretieren.
Auf der anderen Seite dominiert Cowboys-QB Cooper Rush die NFL - wirklich! - seit Woche 11 gegen Man Coverage und brachte es hier auf 506 Yards und 8 Touchdowns. Das Problem: Nur ein Team spielt häufiger in dieser Saison Zone als die Bucs (84 Prozent der Snaps). Und damit sind sie ziemlich erfolgreich und lassen dabei nur 6,9 Yards pro Versuch zu.
Am Ende dürfte entscheidend sein, wie die Offensive Line der Bucs mit Micah Parsons klarkommt, aber unterm Strich scheinen die Bucs in diesem Jahr zu gut zu sein.
Tipp: Buccaneers @ Cowboys 27:24
New Orleans Saints (5-9) @ Green Bay Packers (10-4) (Di., 2:15 Uhr)
Liebe NFL, Flex Scheduling war auch für Monday Night möglich ... Wie dem auch sei, die Saints werden wohl wieder auf Spencer Rattler under Center setzen, nachdem Jake Haener zuletzt gegen die Commanders mächtig am Schwimmen war und schon zur Pause ersetzt wurde. Wird das großen Einfluss auf dieses Spiel haben? Vermutlich nicht, ich wollte es aber mal erwähnt haben.
Will sagen: Wenn es auf die Saints-Offense ankommt, dann wird das ein langer Abend für die Saints. Auf der anderen Seite kommt erschwerend hinzu, dass New Orleans die viertmeisten Yards nach dem Catch zulässt (6,3) und die meisten YAC over expected (+451). Die Packers wiederum führen die NFL mit 7,1 YAC/Reception an. Und an dem Punkt weiß ich nicht, was ich noch Positives über das Gastteam sagen kann.
Tipp: Saints @ Packers 13:30
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