Oleksandr Usyk und Tyson Fury sind in Riad angekommen. Während Herausforderer Fury verbal schon einmal heiß läuft und seinem Schwergewichts-Rivalen in nicht-jugendfreien Tiraden ein schlimmes Schicksal verspricht, präsentiert sich Usyk kalt wie eine Hundeschnauze.
"Ich war in meinem Leben noch nie so selbstsicher, einem Motherf***er das Gesicht einzuschlagen, so wie ihm Samstagnacht. Ich werde diesen Motherf***er zerstören", tönte Tyson Fury im Interview mit "TNT Sports".
Den ersten Kampf verloren zu haben, sei ihm völlig schnuppe gewesen, betonte der Brite. "Ich könnte diesen Raum mit Geld ausfüllen, das ich fürs Verlieren bekommen habe", sagte Fury. Und überhaupt: "Ich denke eh nicht, dass ich verloren habe. Meiner Meinung nach habe ich diesen Kampf gewonnen."
Oleksandr Usyk hatte Fury am 18. Mai in Riad knapp geschlagen und sich zum unumstrittenen Schwergewichts-Champion gekrönt. Nach zwölf Runden werteten zwei Punktrichter für den Ukrainer, der dritte hatte Fury knapp vorne.
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Als entscheidend erwies sich Runden neun, als Usyk seinen Gegner mit mehreren harten Treffern erwischte, woraufhin der 2,06-Meter-Riese scher mitgenommen in die Seile torkelte. Ringrichter Mark Nelson zählte Fury an, ein Punktabzug bei den Kampfrichtern war die Folge, der "Gypsy King" kassierte am Ende die erste Niederlage seiner Profi-Karriere.
Usyk träumt von Fury-Besuch: "Wenn wir zwei alte Männer sind, ..."
Das Trainingslager für die Revanche sei hervorragend verlaufen, sagte Fury vor Teil zwei am 21. Dezember. "Ich habe drei Monate nicht mit Paris (Furys Ehefrau, Anm.d.Red.) gesprochen, verriet der 36-Jährige. Außerdem habe er dieses Mal keinen Cut auskurieren müssen, daher deutlich mehr Sparring gemacht und sei besser vorbereitet als vor dem ersten Kampf gegen Usyk.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters sieht Fury seine Box-Laufbahn noch lange nicht am Ende. "Nicht in einer Million Jahre werde ich danach aufhören", ließ der Ex-Champion wissen. "Aber was ich ihm (Usyk) antun werde, ist so eine so schlimme Tracht Prügel, dass er keine Trilogie wollen wird. Und ich hoffe, dass es eine gibt."
Im Gespräch mit seinem Promoter "Queensberry" legte Fury nach: "Ich werde seine Karriere beenden. Ihr werdet danach nie mehr von Oleksandr Usyk hören", tönte der Brite.
Usyk dagegen präsentierte sich bei "TNT Sports" gewohnt locker - und zu Scherzen aufgelegt. "Natürlich genieße ich diese Auseinandersetzungen mit Tyson Fury. Das sind die Emotionen, die Erinnerungen, mit denen wir alt werden", sinnierte der 37-jährige Weltmeister der Verbände WBA, WBC und WBO.
"Wenn wir zwei alte Männer sind - er hat ja versprochen, mich in der Ukrainer zu besuchen - wird er auf meine Ranch kommen. Wir werden Bier trinken und er wird sagen: 'Weißt du noch, wie du mich zweimal geschlagen hast?'" Sprach's und lachte.

