Bei der Darts-WM 2024 startete Luke Littler als 16-jähriger No Name auf der großen Bühne durch. Nun steht der Engländer vor der Rückkehr in den Ally Pally, wo er am Samstagabend sein WM-Auftaktspiel gegen Ryan Meikle absolvieren wird. Hinter dem Shootingstar liegt ein Jahr, das wohl auch die größten Zweifler vom Ausnahmetalent Littlers überzeugte.
Kaum hatte Luke Littler das WM-Finale gegen seinen Landsmann und Namensvetter Luke Humphries verloren (4:7 in den Sätzen), da gingen die Diskussionen um den Shootingstar erst so richtig los.
Ist der Engländer mit seinen gerade einmal 16 Jahren schon bereit für die Premier League? Verdient ein Teenager, dessen Namen viele Darts-Fans bei der WM wohl zum ersten Mal gehört hatten, eine der vier begehrten Wild Cards?
"Wenn ich sein Manager wäre, würde ich noch ein Jahr warten", meinte Ex-Weltmeister Dennis Priestley und erklärte: "Der Zeitplan ist hektisch. Man muss am Mittwoch zum Spielort reisen und dort am Donnerstag spielen. Dann muss man am Freitag wieder auf der Tournee spielen. Das wird Littler nicht gut tun."
Darts: Luke Littler zeigt es den Zweiflern
Eine Annahme, die viele Experten teilten - und krass danebenlagen. Vier der insgesamt 16 Premier-League-Abende entschied der inzwischen 17-Jährige für sich. Als Tabellenerster zog der bekennende Fan von Fußballklub Manchester United in die Playoffs ein. Dort fegte er zunächst Michael van Gerwen mit 10:5 in Legs von der Bühne, bevor es im Endspiel erneut gegen Humphries ging.
Dort triumphierte Littler mit 11:7, revanchierte sich nicht nur für die WM-Finalniederlage, sondern verzückte das Publikum zudem noch mit einem 9-Darter. Seine Zweifler hatte der jüngster Champion der Premier-League-Geschichte nicht vergessen. "Sie sagten, ich sei nicht gut genug und noch nicht bereit - jetzt schau, wo ich bin", konterte er in Richtung seiner Skeptiker.
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Doch damit nicht genug: Littler bewies das gesamte Jahr 2024 überaus eine bemerkenswerte Konstanz. Während Darts-Größen wie Michael van Gerwen oder Michael Smith immer wieder strauchelten und sich früh von wichtigen Turnieren verabschieden mussten, zeigte der englische Ausnahmekönner kaum Schwächen.
Darts-WM 2025: "Luke Littler ist aktuell über allem"
"Luke Littler ist aktuell über allem. Der hat in den letzten Turnieren regelmäßiger Averages von über 100 gespielt. Es ist schon beeindruckend, was er spielt", zeigte sich auch die deutsche Nummer zwei Gabriel Clemens von der Konstanz des Youngsters beeindruckt. Insgesamt zehn Turniersiege auf der Tour konnte Littler einfahren.
Mit den Triumphen beim Grand Slam of Darts und den World Series of Darts Finals sicherte sich "The Nuke" gleich zwei weitere Major-Titel. Seine Leistungen machten Littler nicht nur zu einem absoluten Top-Favoriten auf den Titel bei der Darts-WM 2025, sondern bescherten ihm in der Order of Merit den vierten Rang.
Besonders bemerkenswert: Die PDC-Rangliste basiert auf dem Preisgeld, das die Spieler in den vergangenen zwei Jahren einspielten. Littler allerdings spielte 2023 kein einziges Turnier auf der Tour. Sein Preisgeld in Höhe von 618.500 Pfund spielte der Engländer in nur einem Jahr ein - nur Humphries verzeichnete in diesem Jahr mehr Einnahmen.
Kein Wunder also, dass sich für viele Experten nur die Frage stellt, welcher Luke sich am Ende zum Weltmeister krönt. Eine Aufeinandertreffen von Humphries und Littler im Finale ist übrigens ausgeschlossen: Bereits im Halbfinale würde es zum direkten Duell der favorisierten Engländer kommen.