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Drei Ninjas im Interview

Casselly: "Ich war mir sehr sicher, die Nase vorn zu haben"

René Casselly setzte sich gegen Moritz Hans und Sandro Scheibler durch
René Casselly setzte sich gegen Moritz Hans und Sandro Scheibler durch
Foto: © RTL
14. Dezember 2024, 07:17
sport.de
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Zum ersten Mal in der Geschichte von Ninja Warrior Germany haben es in Staffel 9 drei Athleten an den Mount Midoriyama geschafft: René Casselly, Moritz Hans und Sandro Scheibler - für letzteren war es das erste Mal.

Im sport.de-Interview verraten die drei Top-Ninjas, was in den letzten Minuten vor dem großen Finale passiert und welche Fähigkeiten sie vom jeweils anderen gerne hätten.

Was dachtet ihr, als ihr gehört habt, welche beiden Ninjas mit euch zusammen an den Mount Midoriyama gehen?

Moritz Hans: Zuerst kam bei mir ein kleines Déjà-vu, wieder mit René zusammen am Mount zu stehen - dazu mit dem Wissen, wieder nicht für den Mount Midoriyama vorbereitet zu sein. Ich war eh etwas überrascht, wie weit es in diesem Jahr ging, denn die Vorbereitungszeit war nicht so der Wahnsinn. Ich habe mich riesig über Sandro gefreut, dass er die Stage III geschafft hat. Ich habe große Stücke auf ihn gesetzt. Deswegen habe ich mich ein teilweise echt gefreut, es wäre aber auch schön gewesen, mal allein am Mount zu stehen und zu wissen: "Egal wie es ausgeht, ich gehe hier als Gewinner raus."

René Casselly: Ich habe schon vermutet, dass es mindestens noch einer an den Mount Midoriyama schafft. Ich war ja backstage als die Stage III lief und ich habe gehört, dass das Publikum am Jubeln und am Tosen war. Meine Vermutung lag da stark bei Moritz Hans. Ich war mir aber sicher, dass ich gegen ihn am Mount die Nase vorn haben würde, denn ich habe im Training viel mehr dafür getan. Anschließend kam die Info, dass es noch jemand geschafft hat. Dass es Sandro war, war für mich eher überraschend. Ich hätte nicht gedacht, dass Sandro die Stage III buzzert, weil er einfach vom Körperbau nicht der typische Ninja ist. Deswegen war seine Leistung schon sehr bewundernswert. Aber ich hatte weder vor Sandro noch vor Moritz Schiss am Mount. Ich war mir sehr sicher, die Nase vorn zu haben.

Sandro Scheibler: Ich war ja der Erste von uns Dreien, der die Stage III gebuzzert hat und das war für mich schon so ein emotionaler und krasser Moment. Ich hatte es da eigentlich schon im Gefühl, dass ich nicht der Einzige am Mount Midoriyama sein werde. Deswegen habe ich den anderen ganz entspannt und mit viel Freude im Herzen zugeschaut. Bei Moritz habe ich schon gedacht, dass es enger wird, habe mich aber sehr gefreut, mit ihm an den Mount Midoriyama zu gehen. Bei René war es etwas absehbarer, weil er diese Staffel einfach mega fit war. Da dachte ich von Anfang an, dass er es wahrscheinlich auch packen wird. Ich fand, es war eine coole Kombination, die zusammen am Mount war.

Wie viel Trainingszeit habt ihr im Vorfeld in spezifisches Mount-Training gesteckt?

Moritz: Den Mount komplett, wie er in Staffel 9 vorkam, habe ich eigentlich noch nie trainiert. Ich habe die Himmelsleiter ein paar Mal in Angriff genommen, aber mehr mit dem Hintergedanken, mir in der Vorrunde das direkte Finalticket zu sichern. Hätte ich da mal mehr Zeit reingesteckt, dann wäre der Plan auch aufgegangen. Mit der Himmelsleiter lief es dafür schon deutlich besser als im vergangenen Jahr.

René: Sehr viel! Es ist auch nicht nur das Training an dem Mount, sondern auch der Kraftaufbau dafür. Man will seine Explosivkraft oder seine maximale Kraftausdauer erweitern. Dazu gehört noch viel mehr. Ich habe den Mount Midoriyama zuhause nachgebaut und bin ihn fast jeden Tag ein paar Mal hochgebrettert. Es lief mal besser und mal schlechter. Man muss am Ende auch immer einen guten Tag erwischen. Die Tagesform spielt eine große Rolle.

Sandro: Ich würde sagen, ich habe wenig bis mittelviel Mount-Training gemacht. Ich habe aber extrem oft die Himmelsleiter trainiert - wie bei Moritz wegen der Vorrunde. Nach meiner Einschätzung kann man am Mount Midoriyama bei der Himmelsleiter am meisten Zeit gutmachen. Daher habe ich mich für die Vorrunde und für den Mount auf die Himmelsleiter vorbereitet. Seilklettern habe ich noch etwas trainiert und wenige Male Übergänge geübt. Ich habe mich mehr auf die Ausdauer der Unterarme und des Oberkörpers fokussiert und auf die technischen Aspekte für die Stages I bis III konzentriert.

Gebt uns mal einen Blick hinter die Kulissen. Wie bereitet ihr euch vor dem Mount Midoriyama vor? Was passiert in den letzten Minuten bevor ihr auf die Startmatte gerufen werden?

Moritz: Man ist ja vor jeder Runde, vor jedem Lauf eigentlich immer nervös. Vor dem Mount ist das Gefühl aber nochmal ein anderes. Jetzt waren wir zum ersten Mal zu dritt und ich kam an zweiter Stelle dran. Man bekommt von den anderen auch eigentlich gar nicht viel mit und weiß dementsprechend nicht, wie weit die Person vor einem gekommen ist. Es ist schon sehr aufregend, auch weil es einfach das allerletzte Hindernis ist. Man weiß: 'Wenn ich hier jetzt richtig Gas gebe, kann ich alles schaffen.' Es ist einfach spannend!

René: Man weiß nie genau, wie lange man tatsächlich warten muss. In meinem Fall waren Moritz und Sandro vor mir am Mount Midoriyama. Das Allerwichtigste ist warm zu bleiben und sich nicht einfach hinzusetzen und abzukühlen. Ich wandere dann hin und her und ein wenig Nervosität kommt natürlich auch durch. Ich habe dazu immer einen positiven Gedanken im Kopf wie 'Du schaffst das jetzt. Mach' es einfach.'

Sandro: In den letzten Minuten vor dem Mount geht es eigentlich nur noch darum, sich die Abläufe einzuprägen. Man geht das Ganze nochmal durch. Wie will man starten? Wie positioniere ich die Hände an der Stange? Ich versuche, schon vorher das Gefühl aufzubauen, als würde ich am Start stehen. Der Gedanke ist, mich schon früh in diesen Moment hineinzuversetzen, sodass ich auf der Startmatte nicht den Eindruck habe, es wäre ein neues Gefühl. Das nimmt mir etwas Druck und gibt mir mehr Sicherheit.

Was war euer persönliches Highlight aus der diesjährigen Staffel?

Moritz: Also mein Highlight war ganz klar die Stage III. Die lief einfach super geschmeidig und das, obwohl ich mit wenigen Erwartungen rangegangen bin. Ich wurde so überrascht damit, die Stage III zu schaffen. Ich glaube, man hat es auch gesehen. Ich konnte es kaum fassen, den Buzzer zu drücken. Während des Runs hat es richtig Spaß gemacht. Teilweise konnte ich mich sogar Entspannen und hatte einen freien Kopf.

René: Mein persönliches Highlight? Dass niemand besser war als ich!

Sandro: Für mich war es auch die Stage III, vor allem der Buzzer. Es war jahrelang mein großes Ziel, Stage III zu bezwingen und deswegen war es für mich und auch für mein Umfeld einfach ein extrem emotionaler Moment. Wenn es dann wirklich so weit ist, ist es einfach ein überwältigendes Gefühl - ein Moment, den mir niemand mehr nehmen kann.

Wenn du eine Ninja-Fähigkeit deinen Mount-Mitstreitern klauen könntest, welche wäre das?

Moritz: Die Fähigkeit, die ich gerne von René hätte, wäre definitiv der Ehrgeiz. Dazu der Wille, auch der Trainingswille, wirklich bis zum Ende beißen zu können, das Ziel so fest vor Augen zu halten und bis zum Schluss durchzuziehen. Sandro dagegen ist ein Typ, der einfach ein unheimlich gutes Bewegungsgefühl mit sich bringt, gerade was beispielsweise das Schwingen angeht. Das hätte ich sehr gerne. Bei Sandro sieht es so spielerisch aus und er nutzt den Schwung einfach perfekt.

René: Da muss ich kurz drüber nachdenken. Ich würde schon sagen, dass Moritz von uns Dreien der Stärkste ist. Insbesondere im Bereich des Hangelns. Es ist aber eher eine Kletter- als eine klassische Ninjafähigkeit. Sandro besitzt schon eine gute Ninjatechnik und ist auch im Kopf viel besser geworden. Aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, auch wenn es sich blöd anhört, gibt es keine Fähigkeit, die ich klauen wollen würden. Ich denke, dass ich alles, was die beiden mitbringen, auch kann.

Sandro: Für mich ist es hauptsächlich die Erfahrung der beiden, die sich in der Gelassenheit zeigt. Dazu spiegelt sich die Erfahrung auch in ihrem Mindset wider. Gerade am Mount war es für mich viel spezieller als für die beiden. Die Erfahrung versuche ich mir nun langsam, aber sicher auch aufzubauen. Dazu hat Moritz eine übel krasse Ausdauer im Hängen. Selbst wenn er nicht voll im Training ist, hängt er ewig. Bei René bleibt es bei der Einstellung: Er ist immer zu 100 Prozent überzeugt, dass er es schafft.

Was ist eure Kampfansage für die Jubiläumsstaffel 2025 - 10 Jahre Ninja Warrior Germany?

Moritz: 10 Jahre Ninja Warrior, 10 Jahre Moritz Hans! Was fehlt, ist eigentlich nur noch der große Sieg - und genau den habe ich vor, mir zu holen!

René: Nächstes Jahr bin ich die eine Sekunde schneller!

Sandro: Ich war so kurz vor dem Ziel und das nächste Mal gehe ich den ganzen Weg! Egal, ob ich alleine am Mount stehe oder wieder mit mehreren!

Sandro, hättest du Interesse auch mal bei einem Format wie Let's Dance reinzuschnuppern?

Sandro: Das ist eine richtige witzige Frage, weil mich das schon ganz viele gefragt haben, unter anderem auch René und Moritz. Mir würde es mega Spaß machen, auch wenn ich noch nicht viel Tanzerfahrung habe. Ich würde die Challenge aber definitiv annehmen und alles reinstecken, um weit zu kommen - wenn nicht sogar bis zum Sieg!

René und Moritz, ihr wart bereits ein Teil der Let's-Dance-Family und habt es beide bis ins Finale geschafft. Denkt ihr, Sandro hätte ebenfalls das Zeug dazu?

Moritz: Sandro ist ja nicht so der mega Tanzbär. Wie er sich anstellen würde, ist schwer zu sagen. Man hat aber auch eine Profitänzerin an der Seite, die einem sowas von in den Arsch tritt und auch dem größten Bewegungslegastheniker Tanzen beibringen kann. Ich bin mir sicher, mit ihm wäre es richtig lustig.

René: Ich weiß tatsächlich gar nicht, wie tänzerisch begabt Sandro ist. Ich meine, Moritz und ich waren im Vorfeld auch nicht sonderlich begabt und standen trotzdem im Finale. Sandro ist aber schon ein sehr sympathisches Bürschchen. Ich glaube, er würde beim Publikum gut ankommen. Wie gut er abschneiden würde, könnte ich so richtig erst nach ein bis zwei Tänzen sagen. Ich würde ihm eine Anfrage von RTL aber in jedem Fall gönnen.

Das Interview führte Natalie Salewski

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