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Millionenspritze abgelehnt

Investoren-Zoff: Shiffrin und Co. attackieren FIS-Kurs

Mikaela Shiffrin legt sich mit dem FIS-Chef an
Mikaela Shiffrin legt sich mit dem FIS-Chef an
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Harald Steiner
09. Dezember 2024, 12:41
sport.de
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Der alpine Ski-Weltcup hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Millionen-Geschäft entwickelt. Das hat Investoren angelockt - und hinter den Kulissen offenbar einen bemerkenswerten Machtkampf ausgelöst.

Wie unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wehren sich im Ski-Zirkus derzeit etliche Top-Stars gegen den Kurs von FIS-Chef Johan Eliasch. Der umstrittene Verbandschef soll kürzlich ein Millionen-Angebot aus der Finanzbranche eigenmächtig abgelehnt haben.

Stattdessen setzt der Schwede weiter auf seinen eigenen Weg der Vermarktung, gegen den beispielsweise der deutsche Ski-Verband juristisch vorgeht.

Dem Bericht zufolge wollte das Privat-Equity-Unternehmen CVC der FIS kürzlich eine üppige Finanzspritze verpassen. Rund 400 Millionen Euro soll CVC geboten haben, um 20 Prozent einer neu geschaffenen Tochtergesellschaft zu übernehmen. 

Das Ziel: Die gemeinsame und zentrale Vermarktung der Medien- und Sponsorenrechte. Laut "SZ" lehnte Eliasch das Angebot am 2. Dezember in einer Mail an CVC ab. In der Folge geriet der FIS-Chef wohl in Erklärungsnot, denn viele Athleten sehen in dem Angebot eine große Chance.

CVC wollte auch in der Bundesliga einsteigen 

Im gesamten Ski-Kosmos regte sich demnach Widerstand. Der FIS-Council soll den Funktionär aufgefordert haben, die Verhandlungen mit CVC wieder aufzunehmen. 

Rund drei Dutzend Sportlerinnen und Sportler unterzeichneten wohl einen Brandbrief an Eliasch. Darunter sollen die Superstars Mikaela Shiffrin und Marco Odermatt sein, aber auch Aushängeschilder wie Lara Gut-Behrami, Federica Brignone, Sofia Goggia, Aleksander Aamodt Kilde oder der deutsche Slalom-Fahrer Linus Straßer.

Im Frühjahr wollte CVC auch in der Fußball-Bundesliga als Investor einsteigen. Nach massiven Fan-Protesten kippte die DFL aber ihre Pläne.

Als Privat-Equity-Unternehmen will CVC aktiv Einfluss auf die wirtschaftlichen Abläufe der Projekte nehmen. Ziel ist es, die Einnahmen zu maximieren und so den Wert des eigenen Investments zu steigern.

Mit einer solchen Strategie habe man von 2006 bis 2017 in der Formel 1 die Ausschüttungen an die Teams vervierfacht, behauptet CVC.

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