Manuel Neuer ist nach seiner Roten Karte im DFB-Pokal-Achtelfinale des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen (0:1) mittlerweile vom Deutschen Fußball-Bund gesperrt worden. Obwohl es bei "Bild" noch hieß, dass der Keeper sich wohl mit nur einem Spiel Sperre herauswinden können wird, hat der DFB eine längere Sperre bekanntgegeben.
Nach nicht einmal 20 Minuten war das DFB-Pokal-Achtelfinale des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen am Dienstagabend für Manuel Neuer beendet, weil der Keeper bei einem Angriff der Werkself aus dem Tor gestürmt war und Bayers Jeremie Frimpong mit einem Check abräumte. Doch war Neuers Einsteigen eigentlich "Übermäßige Härte" bzw. ein grobes Foulspiel oder eine klassische Notbremse?
Bislang war nicht bekannt, wie genau Schiedsrichter Harm Osmers die Szene wertete, doch nach Informationen von "Bild" ist vom Unparteiischen im Spielbericht eine Notbremse hinterlegt worden. Anders als vom Boulevard-Blatt vermutet, wird Neuer dadurch allerdings nicht nur ein Spiel fehlen, sondern wurde nun für zwei Partien gesperrt, wie der DFB am Donnerstag bekanntgab.
Denn: Die Verhinderung einer offensichtlichen Torchance durch ein nicht schwerwiegendes Foul ohne anschließenden Torerfolg zieht nach ständiger DFB-Rechtsprechung üblicherweise eine Sperre von zwei Spielen nach sich - so auch in diesem Fall.
Neuer steht damit in der nächsten Saison erst ab dem DFB-Pokal-Achtelfinale wieder zur Verfügung. So er denn dann überhaupt noch für den FC Bayern oder aber für einen anderen DFB-Pokal-Teilnehmer spielt. Neuers aktueller Vertrag endet nämlich im Sommer 2025. Dieser soll allerdings wohl verlängert werden. Für die Bundesliga hat die Sperre derweil keine Auswirkung.
Magath überrascht mit Bewertung - Schiri-Experte wird deutlich
Der frühere Bayern-Coach Felix Magath, der Neuer damals noch beim FC Schalke 04 unter seiner Fuchtel hatte, hatte bei "Bild" zuvor eine ganz andere Sichtweise auf die Szene als die meisten Beobachter und auch als der DFB. "Ich bin der Meinung, dass diskutiert werden muss, ob es überhaupt ein Foul war. Das ist diskussionswürdig", sagte er und erklärte: "Frimpong schaut nur auf den Ball, Neuer will mit dem Kopf auch zum Ball. Es muss doch im Fußball erlaubt sein, zum Ball zu wollen!"
Als Neuer gemerkt habe, dass er nicht an den Ball kommt, versucht er "auch noch, den Zusammenprall zu vermeiden, indem er sich wegdreht", probierte Magath Neuer von (größerer) Schuld freizusprechen.
Für Magath war es daher "Schwachsinn", Rot zu geben. "Von mir aus Gelb, das hätte es auch getan", sagte der Ex-Coach der Münchner.
Diese Sichtweise wollte "Bild"-Schiri-Experte Thorsten Kinhöfer nicht teilen. "Eindeutig Rot. Eine Mischung aus rohem Spiel und Vereitelung einer Torchance. Jedes für sich wäre schon Rot", sagte er deutlich. Eine Analyse, der offenbar nun auch der DFB in weiten Teilen entsprach.

































