Bei den ersten zwei Weltcup-Stationen der neuen Skisprung-Saison schaffte es der Schweizer Gregor Deschwanden gleich dreimal unter die besten zehn. Etwaige Diskussionen um die Regelkonformität der Anzüge wischte Cheftrainer Martin Künzle anschließend beiseite.
"Gregor Deschwanden hat einen relativ voluminösen Anzug", stellte "ZDF"-Kommentator Stefan Bier während der TV-Übertragung des Skisprung-Weltcups am vergangenen Sonntag fest. Die leisen Vorwürfe, die mit der Aussage des deutschen Sportjournalisten einhergehen, sorgen beim Schweizer Team allerdings für keinerlei Panik.
"Klar, dass sie etwas sagen, wenn wir vorne dabei sind. Wir haben tatsächlich sehr gute Anzüge. Unsere Anzüge sind aber regulär", machte Cheftrainer Martin Künzle gegenüber dem "Blick" klar. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Schweizer seit Sommer einen Experten für die Entwicklung der Anzüge angestellt hätten, der dieser Tätigkeit in Vollzeit nachgehe.
Skispringen: Deschwanden kann "bis zu zehn Meter weiter springen"
"Dank wenigen Zentimetern mehr Stoff kann der Athlet bis zu zehn Meter weiter springen", freute sich der 44-Jährige weiter. Die positiven Veränderungen am Material des Schweizer Teams machen sich allen voran an den jüngsten Ergebnissen von Deschwanden bemerkbar. Der 33-Jährige glänzte in den ersten vier Wettkämpfen mir gleich drei Top-Ten-Resultaten.
Der Erfolg des Routiniers, der als größte Hoffnung auf den ersten Weltcup-Erfolg der Eidgenossen seit Simon Amman im November 2014 gilt, sei allerdings nicht nur auf die verbesserten Anzüge zurückzuführen. "Gregor macht mit seiner guten Flugtechnik den Unterschied", lobte Künzle.
Um die lange Durststrecke zu beenden, bietet sich Deschwanden bereits am kommenden Wochenende die nächste Gelegenheit. Im polnischen Wisla finden am Samstag und Sonntag jeweils ein Einzelwettbewerb (live im Ticker bei sport.de) auf der Adam-Malysz-Schanze statt.


