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Carlsen spricht von "Respektlosigkeit"

Schach-Herausforderer Gukesh gibt "Fehleinschätzung" zu

Schach-Großmeister Gukesh kämpft um den Weltmeistertitel
Schach-Großmeister Gukesh kämpft um den Weltmeistertitel
Foto: © IMAGO/Seshadri Sukumar
05. Dezember 2024, 09:23
sport.de
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Die achte Partie der Schach-Weltmeisterschaft zwischen Ding Liren und Dommaraju Gukesh am Mittwoch hat hohe Wellen geschlagen. Denn: Der Herausforderer, der mit den schwarzen Figuren spielte, hatte ein offensichtliches Remis-Angebot des Titelträgers abgelehnt. Hinterher räumte er dies als Fehler ein.

Der 18 Jahre alte Schach-Großmeister Dommaraju Gukesh hat am Mittwoch großen Kampfgeist bewiesen und mit seinem überraschenden 41. Zug im achten Duell gegen Ding Liren bei Experten und Fans unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.

"Gukesh ist eine Bestie", schrieb etwa Schach-YouTuber Levy Rozman beim Kurznachrichtendienst X. "Dieser Typ ist verrückt", so der US-Amerikaner hinterher auch in seiner Analyse. 

Liren wollte das Match, obwohl er einen materiellen Vorteil hatte, mit einem Remis nämlich beenden. Der Chinese wiederholte seinen Damen-Zug drei Mal hintereinander. Doch der Inder ging beim dritten Mal nicht mehr mit - selbst Liren war sichtlich irritiert nach diesem Zug, wie die TV-Bilder zeigten.

Carlsen über Gukeshs Zug: Eine Art "Respektlosigkeit"

Ex-Weltmeister und Schach-Lichtfigur Magnus Carlsen sagte in der Nachbesprechung bei "Take Take Take": "Ein Schachspieler sollte irgendwo zwischen optimistisch und desillusioniert in seiner Beurteilung sein. In diesem Moment war Gukesh sicherlich desillusioniert." Der Zug demonstriere sogar eine Art "Respektlosigkeit" gegenüber dem amtierenden Weltmeister, sagte der Norweger mit einem breiten Grinsen: "Er will ihm zeigen: 'Ich kann weiterspielen und dich in jeder Stellung besiegen.'"

Während Liren vor der Weltmeisterschaft mentale Probleme öffentlich gemacht und erklärt hatte, er sei zum Titelkampf nach Singapur keineswegs mit großem Selbstvertrauen angereist, zeigt Gukesh immer wieder, dass er lieber auf Sieg spielt, statt frühzeitig ein Remis einzugehen. "Ich mag es einfach, Schach zu spielen", so seine einfache Erklärung zuletzt.

Schach-Herausforderer Gukesh räumt "Fehleinschätzung" ein

Auf der Pressekonferenz nach der achten Partie gab der Herausforderer nun aber zu, dass er das Angebot des Weltmeisters einfach hätte annehmen sollen. 

"Als ich den Zug nicht wiederholt habe, dachte ich nicht, dass ich in großer Gefahr war", so Gukeshs erste Reaktion auf die Szene. "Ich habe gedacht, dass ich ganz gute Chancen habe. Es war einfach eine Fehleinschätzung der Position." Wenige Züge später war das Remis für Gukesh dann doch unvermeidbar. 

Der Spieler, der zuerst 7,5 Zähler holt, ist Weltmeister. Sollte es nach den zunächst vorgesehenen 14 Partien unentschieden stehen, entscheidet ein Stichkampf im Schnellschach. Der Weltmeister erhält den Großteil des Preisgeldes in Höhe von rund 2,37 Millionen Euro.

Indien
Dommaraju Gukesh
D. Gukesh
0.5
China
Ding Liren
D. Liren
0.5
10:00
Mi, 11.12.
Beendet
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