Während die deutschen Biathlon-Herren das verkürzte Einzel am Dienstag wohl nur zu gerne aus ihren Köpfen bekommen wollen, erlebte ein Routinier der Szene einen historischen Tag: Simon Eder überholte in den Geschichtsbüchern des Sports keinen geringeren als seinen Vater.
Im biblischen Biathlon-Alter von 41 Jahren, 9 Monaten und 10 Tagen landete Simon Eder am Dienstag auf Rang 13 (+1:54,9 Minuten/0 Fehler). Der Abstand zum norwegischen Sieger-Trio Endre Strömheim (39:08,8 Minuten/0 Fehler), Johannes Thignes Bö (+3,0 Sekunden/1 Fehler) und Sturla Holm Laegreid (+24,2 Sekunden/0 Fehler) war zwar vor allem auf der Strecke kein kleiner, der Österreicher bestätigte dennoch eindrucksvoll, dass er noch nicht zum alten Eisen zählt.
Kurios: Der Altstar ist damit der zweitälteste Skijäger, der im Rahmen eines Weltcup-Einzelrennens jemals einen Rang in den Top 20 erreichte. Überholt hat Eder übrigens seinen Vater Alfred Eder. Der zweimalige WM-Bronzemedaillengewinner, der 1984/85 Rang vier im Gesamtweltcup belegte und insgesamt an sechs Olympischen Winterspielen teilnahm, war bei seinem letzten Top-20-Resultat am 26. Januar 1995 in Ruhpolding 41 Jahre, 0 Monate und 29 Tage alt.
Biathlon-Legende uneinholbar vorne - oder nicht?
Platz eins im Ranking der Top-20-"Greise" belegt übrigens die wohl größte Legende des Sports: Ole-Einar Björndalen war bei seinem letzten Vorstoß in die Elite 44 Jahre, 1 Monat und 12 Tage alt. Eine Marke, die durchaus für die Ewigkeit Bestand haben könnte.
Ausgeschlossen ist aber nicht, dass Eder die Marke attackieren wird. Im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" erklärte der ÖSV-Star unlängst, dass sein großes Ziel die Olympischen Spiele 2026 sind.
"Dieser Schauplatz ist ein echtes Schmuckkästchen. Bis dahin möchte ich unbedingt durchhalten. Ich werde immer ein Stehaufmännchen sein", so Eder, der zugibt, ihm falle das Loslassen schwer, da er "wie eh und je" Spaß am Biathlon habe.