Nach einem heftigen Sturz im Training am Dienstagmorgen verkündete Soudal Quick-Step mehrere schlimme Diagnosen bei Radsport-Superstar Remco Evenepoel.
Wie das Team bekanntgab, zog sich Evenepoel Brüche an der Rippe, am rechten Schulterblatt und an der Hand zu sowie eine Luxation des Schlüsselbeins zu. Außerdem hat sich der Belgier beide Lungenflügel geprellt.
Bereits am Dienstagabend ist der Olympiasieger am Schlüsselbein operiert worden. Sollte alles nach Plan verlaufen, darf er das Krankenhaus wohl Mittwoch schon verlassen.
Zuvor hatte Vater Patrick Evenepoel den Unfall auf Anfrage der belgischen Zeitung "Het Nieuwsblad" bestätigt. "Er hat uns bereits eine Nachricht geschickt, daher hoffen wir, dass alles in Ordnung ist", sagte er.
Bei einer Trainingsausfahrt krachte Evenepoel heftig gegen eine Tür eines Postwagens. Diese sei von einer Postbotin unmittelbar bevor der Belgier das Auto passierte, aufgerissen worden.
Zeugenberichten zufolge war Evenepoel nach dem Crash ansprechbar und saß aufrecht auf der Straße. "Er lag eine Weile dort auf dem Boden", zitiert "Het Nieuwsblad" einen Ladenbesitzer, der den Unfall mitbekommen hat: "Es war eindeutig ein schwerer Schlag. Auch die Tür des Postwagens war völlig verdreht. Sein Fahrrad war komplett kaputt, sie falteten es wie einen Rollstuhl zusammen."
Auf Fotos von der Unfallstelle ist zu sehen, dass das Oberrohr seines goldfarbenen Rennrads durchgebrochen ist.
Postbotin "zutiefst betroffen"
Evenepoel habe "totenbleich" ausgesehen und habe von den Rettungsleuten eine Cola bekommen. Auch seine Frau Oumaïma Rayane sei zeitnah am Unfallort eingetroffen.
Er klage über "Schmerzen in der Schulter und einer Hand", sagte Evenepoels Teamchef Patrick Lefevere dem Fernsehsender "Sporza". "Solche Unfälle passieren leider fünfmal am Tag, die Leute passen nicht auf und öffnen ihre Türen." Es sei aber gut, dass nur das Fahrrad zerbrochen ist "und nicht sein Arm".
Auch das Postunternehmen meldete sich mittlerweile zu Wort. Man werde "uneingeschränkt kooperieren", betonte bpost-Sprecher Mathieu Goedefroy gegenüber "Sporza". Die Postbotin sei "zutiefst betroffen wegen des Vorfalls".