Vor dem heiß erwarteten Revanchekampf zwischen Schwergewichts-König Oleksandr Usyk und Herausforderer Tyson Fury beschäftigt die Boxwelt eine Frage besonders: Mit wie viel Masse steigt der 2,06-Meter-Riese Fury in den Ring? Ein Insider behauptet, das Zielgewicht des Briten für den Showdown zu kennen.
Laut "talkSPORT"-Experte Gareth A. Davies peilt Fury für den Kampf gegen Usyk am 21. Dezember in Riad ein Gewicht von umgerechnet 124 Kilogramm an (Anm.d.Red.: 19 Steine, 7 Pfund in der englischen Einheit oder 273 US-Pfund).
Mit diesem Gewicht hatte Fury 2020 den WBC-Titel in einem Rückkampf von Deontay Wilder erobert. Im dritten Teil der Erzrivalen 2021 brachte der "Gypsy King" gar 277 Pfund (125,6 Kilo) auf die Waage. Zum Vergleich: Bei seiner knappen Punktniederlage gegen Usyk im Mai war Fury 118,8 Kilogramm (262 Pfund) schwer.
Davies beschrieb Furys Wandlung seit dessen ersten Titelgewinn vor zehn Jahren in Düsseldorf gegen Wladimir Klitschko. "Als Tyson Klitschko geschlagen hat, war er 27 Jahre alt, sehr leicht auf den Füßen (Fury wog damals 112 Kilo, Anm.d.Red.). Er hat die Gegner mit seinen Teleskop-Armen und seiner Beweglichkeit verwirrt." Dieser Fury habe sich später im Zuge der Wilder-Trilogie verwandelt.
Boxen: Fury wandelte sich zur Offensivmaschine
Fury hatte vor sechs Jahren gegen Wilder ein erstaunliches Box-Comeback gefeiert: Nach einer Depression und Drogenproblemen schwoll er zwischendurch auf fast 180 Kilo an, trainierte dann aber wie ein Besessener und wog nur noch 116 Kilo, als er den K.o.-Schläger am 1. Dezember 2018 herausforderte. Nach zwölf Runden hielten die Punktrichter Wilder mit einem umstrittenen Remis auf dem WBC-Thron.
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Unter der Ägide von Trainer Sugar Hill Steward legte Fury danach an Gewicht zu, wandelte sich zu einem druckvollen Offensivboxer. Für den Kampf gegen Usyk speckte der 36-Jährige etwas ab und agierte beweglicher als in früheren Kämpfen. Laut Davies soll sich die Marschroute im zweiten Teil wieder ändern.
"Mir ist aus seinem Camp gesagt worden, dass sie vorhaben, gegen Usyk bei 19 Steinen, 7 Pfund zu sein", sagte der Box-Insider. Das wäre jene 273 Pfund oder rund 124 Kilogramm, mit denen Fury seine Revanche 2020 gegen Wilder gewann.
Schwergewicht: "Fury wird mehr getroffen werden und das sehr viel früher"
In England werden die "Aufspeck"-Pläne des Ex-Champions kritisch gesehen. Furys Lebensstil sei einem Profiboxer nicht angemessen, monierte "talkSPORT"-Experte Duke McKenzie.
"Zwischen den Kämpfen werden Kämpfe gewonnen und verloren. Wir wissen, wie Fury aufgeht und zwischen den Kämpfen viel Gewicht zulegt und das muss er dann wieder loswerden. Jetzt erzählen sie uns, dass Fury massiger und besser sein wird", wetterte der frühere Boxer.
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"Massiger und besser wird Usyk nicht besiegen", prophezeite McKenzie. "Wenn er Gewicht draufpackt und denkt: 'Dieses Mal werde ich Usyk schikanieren und überrollen. Ich werde in der Lage sein, seine Schläge zu nehmen, weil ich schwerer bin.' Das wird für ihn nicht funktionieren."
Fury werde stattdessen langsamer und leichter auszurechnen sein, so der einstige Bantamgewichtler. "Er wird mehr getroffen werden und das sehr viel früher. Usyk gewinnt die Revanche jederzeit. Ich sehe nicht, wie Tyson Fury ihn schlägt. Er wird Usyk nicht ausknocken."



