Bei der Tour de France 1997 ging der Radsport-Stern von Jan Ullrich auf. Auf der legendären Andorra-Etappe fuhr der damalige Team-Telekom-Fahrer ins Gelbe Trikot und trug es anschließend bis nach Paris. Tage, die der 51-Jährige bis heute nicht vergessen hat.
Die denkwürdigste Etappe seiner Karriere sei "natürlich" die auf dem Weg nach Andorra gewesen, blickte der ehemalige Radprofi im "Jan Ullrich Ultras"-Podcast auf jenen 15. Juli 1997 zurück, an dem er den Grundstein zu seinem Tour-de-France-Sieg legte.
"Das vergisst man nie. Da bin ich wie Phoenix aus der Asche gekommen. Ich war nicht der Leader, ich war nicht in Gelb, ich war der Helfer. Ich bin auch noch in den Berg reingefahren und habe Tempo für Bjarne [Riis] gemacht. Dann bin ich selbst erschrocken, als ich auf einmal alleine vorne war", erinnerte sich Ullrich an seinen denkwürdigen Antritt.
"Auf der Etappe davor hatte ich eine noch bessere Form"
Er selbst habe den Anstieg vorher überhaupt nicht bekannt, gab "Ulle" zu. "Aber ich wusste, er ist sehr, sehr schwer und das war er auch." Er habe immer "panische Angst" gehabt, die Konkurrenz könnte vielleicht doch noch von hinten heranfliegen. Dem war aber nicht so. Am Ende kam er 1:08 Minuten vor dem ersten Verfolger ins Ziel und übernahm Gelb. "Das war schon einmalig."
Noch heute könne er sich daran erinnern, "was wir an jedem Berg vorher besprochen haben, was ich gegessen und getrunken habe. Das prägt sich ein", sagte Ullrich, für den die Etappe nach Andorra zwar die denkwürdigste seiner Karriere war, aber nicht die, auf der er sich am besten fühlte.
"Auf der Etappe davor, auf der ich noch meine Arbeit gemacht und versucht habe, auf Bjarne Riis zu warten und mit Pantani und Virenque gefahren bin, hatte ich eine noch bessere Form. Das war, glaube ich, der allerbeste Tag meiner Karriere", sagte Ullrich über das neunte Teilstück, auf dem er am Ende Zweiter wurde.





