Nach der 1:5-Heimblamage gegen den VfL Wolfsburg erwarteten viele Fans von RB Leipzig für den Sonntag personelle Konsequenzen. Die gibt es auch, allerdings anders als erwartet: Während Trainer Marco Rose offenbar weitermachen darf, verlässt Sportdirektor Rouven Schröder den Verein mit sofortiger Wirkung.
Der 49-Jährige, der seit dem 1. April 2023 in seiner Funktion für Leipzig tätig war, wechselt innerhalb des RB-Imperiums nach Salzburg. Auch die Österreicher stecken derzeit tief in der Krise.
Da die Verhandlungen sowie die Einigung nach "dpa"-Informationen bereits in den vergangenen Tagen fix waren, hat der Abschied offenbar nichts mit der momentanen Situation zu tun.
Ob ein Nachfolger für Schröder verpflichtet wird, wolle man "noch entscheiden", teilten die Leipziger am Vormittag mit.
"Rouven hat sich hier sowohl seinen Aufgaben als auch dem Club voll und ganz verschrieben und stets Verantwortung übernommen. Auch die Gespräche über seinen Wechselwunsch liefen sehr transparent und professionell", wurde RB-Geschäftsführer Marcel Schäfer zitiert.
Beide Seiten wollen im Guten auseinandergehen, zumal der Draht zwischen Leipzig und Salzburg erfahrungsgemäß auch in Zukunft eng bleiben wird.
"Wir bedanken uns bei Rouven für seinen Einsatz und die geleistete Arbeit und wünschen ihm bei seiner neuen Herausforderung alles Gute und viel Erfolg!", so Schäfer.
RB Leipzig zahlte Ablöse an den FC Schalke 04
Zuvor war Schröder als Kaderplaner beim FC Schalke 04 angestellt gewesen, unter seiner Führung gelang 2022 der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Angeblich soll beim Wechsel nach Leipzig eine halbe Million Euro an die Königsblauen geflossen sein.
Ursprünglich war der Plan, dass Schröder in Leipzig ein starkes Duo mit Max Eberl bildet - der zog jedoch schon nach kurzer Zeit zum FC Bayern weiter.
Der Funktionär arbeitete seit 2010 bei verschiedenen Vereinen in der Sportführung. So war Schröder beim 1. FC Nürnberg und bei der SpVgg Greuther Fürth für Scouting und als Koordinator des Lizenzbereiches zuständig.
Als Sportdirektor arbeitete er unter anderem in Fürth, bei Werder Bremen, dem 1. FSV Mainz 05 sowie auf Schalke. Jetzt wagt er erstmals ein Abenteuer im Ausland.
"Der FC Red Bull Salzburg trifft diese Entscheidung nicht nur aufgrund der nicht zufriedenstellenden sportlichen Entwicklung der letzten Monate, sondern auch in Hinsicht auf die massiv gestiegenen Anforderungen in den Bereichen Transfers, Spielerentwicklung und Scouting", hieß es bei den Österreichern.