Plötzlich steht der Formel-1-Weltmeister wieder vorne: Max Verstappen überrascht mit der Pole Position in Katar. Dahinter macht sich McLaren Hoffnung.
Max Verstappen kletterte auf seinen Red Bull und zeigte die Fäuste, der Niederländer war erleichtert, überrascht - seit einer Woche ist er viermaliger Weltmeister, doch diese Pole Position in Katar kam dennoch aus dem Nichts. "Es ist ja eine Weile her", sagte Verstappen lachend, "das habe ich wirklich nicht erwartet."
Erstmals seit genau fünf Monaten eroberte er den ersten Startplatz für einen Grand Prix, in Österreich war ihm das zuletzt gelungen. Am späten Abend wurde noch wegen vermeintlicher Ausbremsung eines Konkurrenten ermittelt, Verstappens Ergebnis wackelte daher noch ein wenig.
Vorerst stahl der Titelverteidiger im seit langem schwächelnden Red Bull vor dem Rennen am Sonntag (17:00 Uhr MEZ/Sky) aber auch den vermeintlichen Hauptdarstellern die Show: McLaren und Ferrari, die sich noch einen engen Kampf um die Team-WM liefern, mussten sich hinten anstellen.

Formel 1: Verstappen überrascht sich selbst
George Russell im Mercedes holte Startplatz zwei, erst dahinter holte das McLaren-Duo Lando Norris und Oscar Piastri die Positionen drei und vier. Die Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz stehen nur auf den Plätzen fünf und sieben. Vorteil McLaren also, das die Teamwertung mit 30 Punkten Vorsprung anführt. Mit dem Doppelsieg im Sprint von Katar hatten Piastri und Norris den Abstand auf die Scuderia am Samstagnachmittag noch einmal vergrößert. In Katar und eine Woche darauf in Abu Dhabi sind für die Teams noch 88 Punkte zu gewinnen.
Eigentlich blickte daher alles auf McLaren und Ferrari, Verstappens Pole kam in verschiedener Hinsicht unerwartet. Seit dem Sommer hatte er auf dieses Erfolgserlebnis gewartet, auch in den Rennen lag der Red Bull nach starkem Saisonstart meist nicht mehr auf Höhe der Konkurrenz. Den WM-Titel hatte Verstappen am vergangenen Wochenende in Las Vegas mit einem fünften Platz äußerst unspektakulär perfekt gemacht.
Und auch in Katar deutete zunächst überhaupt nichts auf dieses Qualifying-Ergebnis hin. Im Sprint wurde Verstappen nur Achter. "Aber das Team hat mir jetzt ein Auto hingestellt, das sich viel besser angefühlt hat", sagte er: "Wir haben einiges verändert, mit solchen Auswirkungen hätte ich trotzdem nicht gerechnet. Auf eine Runde war es sehr gut, ich hoffe, das gilt auch für das Rennen."
McLaren hat "Hoffnung" vor dem Rennen
Die Abstände waren allerdings sowohl in der Quali als auch im Sprint sehr gering, die Verfolger hoffen daher. "Alle haben gesehen, wie eng es zwischen uns ist", sagte Norris: "Das gibt uns Hoffnung, es wird ein aufregendes Rennen."
Für Nico Hülkenberg brachte der spätere Abend einen Rückschlag: Im Sprint hatte der Deutsche für Haas als Siebter noch wichtige WM-Punkte geholt - im Qualifying reichte es dann aber nur zum 18. Startplatz, Hülkenberg klagte über Probleme mit der Batterie.
Haas befindet sich noch im Mehrkampf mit Alpine und den Racing Bulls um den sechsten Platz der Team-WM, der deutliche Mehreinnahmen bedeuten würde. Für Hülkenberg ist es am Sonntag nun ein langer Weg in die Punkteränge, sein Teamkollege Kevin Magnussen überzeugte allerdings als Zehnter. Auch Pierre Gasly im Alpine hat von Rang elf Chancen auf Zählbares.

