Die ersten Sprünge des Weltcupwinters stehen unmittelbar vor der Tür - und für Adrian Tittel somit eine völlig neue Erfahrung. In seiner Kolumne für sport.de führt die deutsche Skisprung-Hoffnung aus, wie er sich vor seinem Debüt bei der Elite fühlt.
Ein Traum geht für mich in Erfüllung. Ich bin Mitglied des deutschen Weltcup-Teams und werde in wenigen Stunden am Weltcup-Opening in Lillehammer teilnehmen. Durch meinen dritten Platz bei den Juniorenweltmeisterschaften hat das deutsche Team einen Starplatz mehr erhalten. Ich bin stolz darauf, für den Weltcupauftakt nominiert worden sein und dankbar für das Vertrauen der Trainer in mich. Die Nominierung war allerdings kein Selbstläufer, da das Startrecht zwar von mir erstritten wurde, aber es nicht individualisiert ist.
Die letzten Wochen waren intensiv, aber auch unglaublich lehrreich – sowohl für mich persönlich als auch sportlich: Lehrgänge in Garmisch-Partenkirchen und Klingenthal standen auf dem Programm, und im Rahmen der anspruchsvollen Trainingseinheiten habe ich immer mehr gemerkt, wie meine Sprünge besser und besser werden.
Besonders dankbar bin ich dafür, wie gut ich ins A-Team aufgenommen wurde. Alle sind mir auf Augenhöhe begegnet und haben mit dazu beigetragen, dass meine Nervosität nicht so groß ausfiel. Ich habe mich schnell eingelebt, und die Zusammenarbeit mit den anderen Athleten und Trainern läuft einfach super. Es ist schön, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein. Natürlich gab es auch Momente der Anstrengung, aber die gehören dazu – und sie haben mir geholfen, mich über die letzten Wochen weiterzuentwickeln.
Mittlerweile ist die Vorfreude auf Lillehammer kaum noch zu bändigen. Ich könnte eigentlich sofort loslegen! Die ersten Schneesprünge – das ist es, worauf ich mich jetzt richtig freue. Es wird spannend, endlich wieder in den Wettkampfmodus zu kommen und zu zeigen, was ich draufhabe. Die Aufregung ist definitiv da, aber das gehört dazu. Ich freue mich riesig, beim Weltcup-Zirkus dabei zu sein. Es ist spannend, Teil dieses hochklassigen Starterfelds zu sein und sich mit den besten Springern der Welt messen zu können.
Den Auftakt feiern wir in Lillehammer, um danach ins finnische Kuusamo zu reisen, wo sonst immer traditionell die Weltcup-Openings waren; ich bin ganz froh, dass wir diesmal in Lillehammer beginnen, gilt Kuusamo doch als schwierige Schanze und zugleich als "Windlotterie" - ich glaube, es ist wichtig für mich, gut in die Saison zu kommen. Skispringen ist Kopfsache und ein guter Beginn entfaltet sicherlich eine positive Eigendynamik!
In den kommenden Wochen werden wir sehen, wie sich alles enztwickelt. Aber eines weiß ich schon jetzt: Ich habe richtig Lust auf die Herausforderungen, die noch kommen – und ich bin bereit, sie anzunehmen.
Herzliche Grüße
Adrian Tittel