Anfang September endete der vielbeachtete Poker um Formel-1-Stardesigner Adrian Newey mit dessen Wechsel zu Aston Martin, der im Frühjahr 2025 vollzogen werden wird. Mit im Rennen um den Technikguru, der sich nicht nur bei Red Bull Racing für zahlreiche Weltmeistertitel verantwortlich zeigte, war unter anderem auch Neweys' ehemaliges Team Williams. Doch warum zog sich Williams eigentlich aus dem Poker zurück? Das hat der F1-Rennstall nun verraten.
Im März 2025 endet die Ära Adrian Newey bei Red Bull Racing endgültig. Schon jetzt ist der Stardesigner nicht mehr in der Formel-1-Sparte des Brauseherstellers tätig, sondern werkelt nur noch am Hypercar. Fortan soll Newey Aston Martin zum Erfolg führen und wettbewerbsfähige Formel-1-Autos bauen, vor allem mit Blick auf das neue Technische Reglement ab 2026.
Neben Aston Martin buhlten in diesem Sommer laut verschiedenen Berichten auch Mercedes, Ferrari und Co. um die Dienste des Briten, der sich für zwölf Konstrukteurs-Titel und 13 Fahrerweltmeisterverschaften (mit-)verantwortlich zeigte, die ersten davon in den Neunzigern für Williams.
Kein Wunder also, dass auch Williams versuchte, Newey von einem Comeback zu überzeugen. Am Ende jedoch verzichtete man trotz der vermeintlichen Erfolgsgarantie, die man mit Newey bekommen hätte, auf den 65-Jährigen. Warum, das hat Teamchef James Vowles nun deutlich gemacht.
"Es hat nichts mit dem Geld zu tun, auch wenn es zum Schluss einen Bieter-Wettbewerb gab, an dem wir nicht mehr teilnehmen wollten", betonte Vowles bei "Auto Motor und Sport".
Formel 1: Williams noch nicht bereit für Newey?
"Ich will Leute, die an unser Projekt glauben", so der Williams-Teamchef weiter und sein Rennstall sei einfach "noch nicht bereit für einen wie Adrian (Newey)" gewesen.

Der Grund: "Wir müssen noch so viel Aufbauarbeit leisten, bevor wir einem von seiner Klasse das richtige Umfeld bieten können. Er hätte unser Team überfordert, und das hätte den gegenteiligen Effekt erzielen können."
Vowles habe vermeiden wollen, dass Newey "am Ende frustriert gewesen" wäre. Der zweite Grund: Er wolle "keine Infrastruktur aufbauen, die von einer Person abhängt".
Bei Williams drehe sich nicht alles um nur einen Fahrer oder einen Ingenieur. "Es wird ein Team von 1.000 Leuten sein, die zusammenarbeiten. Das ist wichtig. Es bringt dir einen Kurzzeit-Verlust für einen Langzeit-Gewinn", legte Vowles dar.


