Linus Straßer verpasst im finnischen Levi trotz guter Ausgangslage das Podest, Lena Dürr wird beim Slalom-Auftakt Dritte.
Mit einem müden Lächeln winkte Linus Straßer ins Publikum, seinen siebten Platz beim Saisonauftakt der Slalom-Asse quittierte der Münchner mit einem kurzen Schulterzucken. Ganz nach dem Motto: "Passt schon." So wie die Bilanz der ganzen deutschen Mannschaft nach dem ersten Weltcup-Wochenende des Winters im finnischen Levi. Die kann sich durchaus sehen lassen.
Zum einen, weil Lena Dürr am Samstag mit einem dritten Platz nahezu optimal gestartet war. Zum anderen, weil auch Straßer keineswegs nur hinterherfuhr.
"Die ersten Rennen sind so wichtig, ich baue mir das alles auch immer ganz gerne auf", sagte der Münchner im "BR" zuversichtlich und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Im Januar sind dann ja die richtig wichtigen Rennen."
Marcel Hirscher enttäuscht beim Comeback
In Kitzbühel. In Schladming. Jene Klassiker, bei denen Straßer im vergangenen Jahr triumphiert hatte. Die "Spätform" des vergangenen Winters wollte der 32-Jährige diesmal von Beginn an zeigen. Gerade der erste Durchgang, den Straßer auf Platz vier mit nur neun Hundertsteln Rückstand aufs Podium beendet hatte, dürfte als Bestätigung gelten.
Im Finale, gab Straßer zu, habe er sich dann "leider nicht ganz so gut umgestellt" auf die veränderten Pistenverhältnisse. Anders als Clement Noel.
Der französische Olympiasieger siegte souverän vor Henrik Kristoffersen aus Norwegen und dem Schweizer Loic Meillard. Lucas Pinheiro Braathen, der nach einem Jahr Pause und dem Abschied vom norwegischen Verband für Brasilien startet, fuhr auf den vierten Platz.
Deutlich schlechter verlief das Comeback im Slalom-Weltcup für Marcel Hirscher. Der achtmalige Gesamtsieger aus Österreich, der nun für die Niederlande startet, hatte als 46. den zweiten Durchgang verpasst und sprach im Anschluss von einer der "schlechtesten Slalom-Fahrten" seines Lebens.
Starkes Ergebnis bei den Frauen
Davon weit entfernt war am Samstag Lena Dürr gewesen. Die Münchnerin setzte ihre Erfolgsserie in Levi mit dem fünften Podestplatz in den vergangenen sieben Rennen fort. Da tat es auch nichts zur Sache, dass Dominatorin Mikaela Shiffrin bei ihrem 98. Weltcup-Sieg einmal mehr nicht zu schlagen war. Zumal Dürr "noch einige Reserven" übrig habe, wie sie betonte: "Dementsprechend ist es sehr schön, mit diesem Wissen auf dem Podium zu landen."
Überhaupt durfte der Deutsche Skiverband auch abseits seiner beiden Topathleten mit dem Auftakt zufrieden sein. Neben Dürr rundete Emma Aicher als Neunte das starke Ergebnis der deutschen Frauen ab.
Die 21-Jährige fuhr im zweiten Durchgang die Bestzeit aller Starterinnen und arbeitete sich so 13 Plätze nach vorne. "Das tut uns allen gut", sagte Dürr über die Teamleistung: "Wir freuen uns schon auf die nächsten Wochen, weil jetzt geht's Schlag auf Schlag."
Schon am kommenden Wochenende gehen die Slalom-Asse in Gurgl/Österreich erneut an den Start. Am Samstag (10.30/13.30 Uhr) legen wieder die Frauen vor, die Männer sind einen Tag später an der Reihe.