Luke Littler hat ein Achtelfinal-Aus beim Grand Slam of Darts nur dank einer spektakulären Aufholjagd verhindern können. Gegen den Belgier Mike De Decker lag der Teenager schon fast aussichtslos zurück, ehe er sich am Ende doch noch mit 10:9 durchsetzte. Ohne Nebengeräusche lief das jedoch nicht ab.
Nach zwölf gespielten Legs sprach am Donnerstagabend beim Stand von 4:8 nur noch wenig für einen Viertelfinaleinzug von Luke Littler beim Grand Slam of Darts. Ab Durchgang Nummer 13 drehte der Teenager aber unwiderstehlich auf. Littler arbeitete sich zunächst 7:8 ran, kämpfte sich nach dem 7:9 schließlich bis zum 9:9. Im Decider spielte der Engländer zum Auftakt zwei 140er-Aufnahmen und legte damit den Grundstein zum Sieg.
"Das war eins der besten Spiele, an denen ich jemals beteiligt war", zeigte sich Littler anschließend erleichtert. "Dass ich nach einem Vier-Leg-Rückstand zurückgekommen bin, zeigt, zu was ich in der Lage bin", sagte der Engländer, der einen Average von 103.48 Punkten spielte und 38 Prozent seiner Versuche auf die Doppel traf (10/26).
Littler-Gegner ärgert sich über die Darts-Fans
De Decker wiederum war nach der Niederlage gefrustet. Zum einen, weil sein Titel-Traum platzte. Zum anderen, weil sich die überwiegend englischen Fans in Wolverhampton während der Partie nicht immer fair verhielten und ihn während seiner Aufnahmen ausbuhten und pfiffen.
Er habe den Caller darum gebeten, die Zuschauer darauf anzusprechen, sagte De Decker dem Sender "Viaplay". "Aber er hat nichtmal das gemacht. Warum steht er dann überhaupt da?", ärgerte sich der Belgier. Eine Beschwerde bei der PDC würde zudem nichts bringen. "Die PDC würde nur sagen, sie schaut sich die Sache an und das war's dann. Das ist traurig, aber so funktioniert es nunmal."
Wattimena gewinnt ebenfalls dramatisch
Deutlich besser war die Laune beim schottischen Altmeister Gary Anderson. Der frühere Weltmeister hatte in seinem Match gegen Stephen Bunting nur wenig Probleme und gewann nach einer soliden Leistung mit 10:6.
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Noch vor Anderson und Littler schaffte auch der Niederländer Gian van Veen den Sprung in die Runde der letzten Acht. Von seinem Gegenüber Ryan Joyce kam dabei kaum Gegenwehr. Beim Stand von 2:3 aus seiner Sicht verlor er völlig den Faden und gab sieben Legs in Folge ab. Van Veen notierte bei seinem 10:2-Sieg am Ende einen starken 106er-Average und eine sensationelle Doppel-Quote von 58,8 Prozent (10/17).
Deutlich dramatischer ging es im ersten Achtelfinale des Abends zu. Hier behielt Jermaine Wattimena gegen Dimitri Van den Bergh überraschend mit 10:9 die Oberhand.
Wattimena erwischte einen echten Kaltstart ins Match und lag schnell mit 0:4 zurück. Anschließend kämpfte sich der Niederländer aber in die Partie und führte zwischenzeitlich mit 7:5 und 8:6. Im Decider zitterte dann beiden Spielern das Händchen. Erst mit seinem 19. Dart machte Wattimena den Sack zu, nachdem sein Gegner zuvor mehrere Match-Darts liegen ließ.