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"Verlieren drastisch viel Druck"

Zverev: Ball-Hersteller setzen auf minderwertiges Material

Alexander Zverev ärgert sich über die neuen Tennisbälle
Alexander Zverev ärgert sich über die neuen Tennisbälle
Foto: © IMAGO/pepphoto / Horst Mauelshagen
14. November 2024, 09:08
sport.de
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Die seit einigen Jahren auf der ATP- und WTA-Tour genutzten Bälle riefen und rufen bei Spielerinnen und Spielern immer wieder scharfe Kritik hervor. Alexander Zverev hat sich bei den Herstellern umgehört, um herauszufinden, was sich geändert hat. Die Folgen könnten seiner Einschätzung zufolge schwerwiegend sein. 

Er sei mit Blick auf die jüngste Generation der auf den Profi-Touren genutzten Tennisbälle mal in den "Suchmodus" gegangen, sagte Deutschlands Spitzenspieler am Rande der ATP Finals in Turin. "Ich habe die Hersteller nach der Produktion der Tennisbälle gefragt", erklärte der Weltranglistenzweite. 

Zverev weiter: "Seit Covid sind alle Hersteller viel schlechter geworden. [...] Weil die Firmen während der Pandemie Kosten sparen wollten, nutzen sie nun anderes Gummi-Material. Das macht die Bälle im Schnitt zwischen 30 und 60 Prozent langsamer als vor der Pandemie."

Tennisbälle "werden einfach langsamer"

Das große Problem sei mittlerweile, dass die Luft schneller aus den Bällen entweicht. "Es [das neue Material] hält die Luft nicht mehr. Die Bälle fransen jetzt nicht mehr nur aus, sondern verlieren auch drastisch viel Luft und Druck", schilderte Zverev. "Sie fliegen auf den ersten zwei, drei Metern schnell, danach werden sie einfach langsamer."

Für die Spielerinnen und Spieler hat das höchst unangenehme Folgen. Weil die Bälle schneller Druck verlieren, müssen die Profis mehr Kraft investieren, um sie mit dem gleichen Tempo über das Netz zu schlagen. "Deswegen haben viele Spieler mittlerweile Probleme mit ihren Ellbogen. Viele Spieler haben auch Probleme mit ihren Handgelenken. Das war vor zehn, 15 Jahren noch nicht der Fall", erklärte Zverev.

Er selbst könne sich über die neuen Bälle kaum beschweren, schließlich stehe er aktuell auf Platz zwei der Weltrangliste. "Aber ich finde, dass die langfristige Gesundheit der Spieler mit den aktuellen Bällen ein großes Problem ist", warnte Deutschlands Nummer eins. 

Tennisbälle schon lange in der Kritik

Bereits im vergangenen Jahr war von vielen Spielerinnen und Spielern eine größere Ball-Diskussion losgetreten worden. Beklagt wurde nicht nur das Tempo der Bälle, sondern auch die Tatsache, dass jeder Turnier-Veranstalter frei wählen kann, mit welchen Bällen bei seinem Event gespielt wird. Weil dabei oft das beste Angebot und nicht die höchste Qualität den Zuschlag bekommt, wird nicht selten mit minderwertigerem Material gespielt. 

"Es gibt ganz sicher eine Verbindung zwischen den wiederkehrenden Verletzungen der Handgelenke, Ellbogen und Schultern mit den Ball-Wechseln. Ich bin absolut dafür, dass wir auf der ATP-Tour nur einen Ball nutzen sollten", kritisierte damals unter anderem Novak Djokovic.

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
2
6
6
USA
Taylor Fritz
T. Fritz
0
4
4
18:10
So, 17.11.
Beendet
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