Der Österreicher Daniel Tschofenig zählt zu den erfolgreichsten Nachwuchsspringern der vergangenen Jahre, jedoch hat der 22-jährige Österreicher auch bei der Elite des Skispringens längst einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 2022/23 beendete er die Saison mit einem Top-10-Platz im Gesamtweltcup, im vergangenen Winter verpasste er diesen als Elfter nur knapp. In einem Interview hat Tschofenig nun eine überraschende Erfolgsformel enthüllt.
"Ich glaube, dass man den besten Körperbau, die beste Veranlagung und die beste Technik haben kann, aber wenn der Kopf nicht an der richtigen Stelle ist, ist das alles nicht mehr so wichtig. Meiner Meinung nach ist der Kopf für mindestens siebzig, sogar achtzig Prozent des Erfolgs und des Erreichens der Spitze verantwortlich", betont Tschofenig bei "skijumping.pl", dass Talent und die richtigen Maße allein noch lange keinen erfolgreichen Skispringer ausmachen.
An der Psyche müsse man daher genauso arbeiten, wie an den körperlichen Voraussetzungen. "Ich denke, das ist eines der wichtigsten Dinge, wenn nicht sogar das Wichtigste beim Skispringen", so der ÖSV-Star.
Gerade in Reihen des österreichischen Teams ist der Kopf schon allein wichtig, um dem Druck der großen nationalen Konkurrenz standzuhalten.
Skispringen: Druck spornt ÖSV-Star an
Tschofenig hebt hervor, dass er diesen Druck durchaus sehr stark spüre und damit auch negative Aspekte verbunden seien, da er sich nie sicher sein könne, einen Platz im Weltcup-Kader oder dem WM-Aufgebot zu ergattern. Auf der anderen Seite sieht der Springer darin auch ein Erfolgsgeheimnis seines Verbandes.
"Der Druck ist also immer groß und niemand hat die Garantie, den ganzen Winter über in der ersten Liga zu spielen. Aber ich denke, das ist es auch, was unser Team seit einigen Jahren wirklich stark macht", führt Tschofenig aus.
Er persönlich habe zudem "kein Problem mit dieser Art Druck". Die Leistungen aufstrebender junger Springer aus dem eigenen Lager sporne ihn sogar an, das Beste aus sich herauszuholen. Eine Erleichterung sei zudem, dass er nicht mehr "der Neue" im Team sei und sich bereits bewiesen habe.
Am Dienstag verkündete der ÖSV nun, dass Tschofenig beim Weltcupauftakt zum Kader zählt. Zudem starten Manuel Fettner, Michael Hayböck, Daniel Huber, Jan Hörl, Stefan Kraft und Junioren-Weltmeister Stephan Embacher in Lillehammer.