Simon Ammann ist vierfacher Olympiasieger, gewann 2009/10 den Gesamtweltcup und insgesamt 23 Einzelspringen in seiner Skisprung-Karriere! Außerdem steht der Schweizer mit 43 (!) Jahren vor seiner 28. Saison in der Elite der Skispringer. Der Eidgenosse weiß also ganz genau, wie der Hase läuft - oder springt. Gegen eine revolutionäre Änderung hätte Ammann allerdings nichts einzuwenden.
An 18 Austragungsorten sind für die Skisprung-Herren im Winter 2024/35 insgesamt 29 Einzelwettbewerbe angesetzt. Hinzukommen für die Athleten nicht weniger als vier Team- und drei Mixed-Springen sowie die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Trondheim. Alles soll zwischen dem 22. November 2024 und dem 30. März 2025 stattfinden, der Zeitplan lässt somit einmal mehr kaum Raum für Verschnaufpausen. Simon Ammann würde daran gerne etwas ändern.
"Was ich persönlich hoffe, ist, dass der Sommer in Bezug auf Wettkämpfe wieder stärker entwickelt wird. Es macht aus meiner Sicht Sinn, im Weltcup eine Ganzjahreswertung einzuführen", führt Ammann im Gespräch mit dem Schweizer Verband aus.
"Der Winter ist extrem vollgepackt, man sollte aber den ganzen Kalender auseinanderziehen und jahrumspannend gestalten – und entsprechend die Grands Prix im Sommer als Weltcup werten. Das gäbe den Athletinnen und Athleten mehr Luft", führt der Superstar konkret aus.
"Das Programm grenzwertig, die Reisestrapazen sind gross"
Derzeit sei "das Programm grenzwertig, die Reisestrapazen sind groß", so Ammann weiter, der in diesem Zusammenhang auf die vermehrten Verletzungen beim Weltcup-Finale in Planica im vergangenen Winter verweist. Diese seien eine Folge großer Müdigkeit, man dürfe den Terminkalender "nicht überreizen".
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Aktuell sind die Mattenspringen im Sommer für die meisten Springer lediglich eine Art Lückenfüller. Man testet Form und Material, die wenigsten legen es aber bewusst darauf an, die Sommer-Serie zu gewinnen.


