Fast scheint es, als war Max Verstappens Triumphfahrt in Brasilien für Vater Jos die größere Genugtuung als für den Formel-1-Weltmeister selbst. Nach der beeindruckenden Aufholjagd seines Sohnes ledert "Jos the Boss" jedenfalls genüsslich gegen Motorsport-England.
Nach zehn sieglosen GP-Wochenenden surfte Verstappen auf der nassen Piste von Sao Paulo in regengöttlicher Manier zu seinem ersten Saisonsieg seit dem Spanien-Rennen im Juni. Nur von Startplatz 17 gestartet, pflügte der Red-Bull-Star unwiderstehlich durchs Feld und setzte im WM-Duell mit McLaren-Mann Lando Norris einen vorentscheidenden Stich.
Bei noch drei ausstehenden Rennen liegt Verstappen in der Fahrer-WM 62 Punkte vor dem Briten, kann schon beim GP von Las Vegas (24. November, LIVE bei RTL) seinen vierten WM-Titel eintüten.
Jos Verstappen ging der Sieg seines Sohnes in Interlagos runter wie Öl. "Das ist Max' perfekte Antwort auf viel Rumgeheule, und ganz sicher an die Adresse der Engländer", frotzelte der 52-Jährige im Gespräch mit "De Telegraaf". Kommentatoren, Journalisten und frühere Fahrer von der Insel - "sie werden jetzt ihre großen Klappen halten. Max hat gezeigt, dass er eindeutig der Beste ist."
Formel 1: Verstappens Fahrstil "perfekt"
Verstappen senior spielte damit auf Kritik - vor allem aus England - an, die sich nach den Rennen in Texas und Mexiko über seinem Filius ergossen hatte. Beim Mexiko-GP hatte der Titelverteidiger für zwei harte Aktionen gegen seinen Titelrivalen Lando Norris je eine Zehn-Sekunden-Strafe kassiert, beendete das Rennen nur auf Rang sechs.
"Diese Leute, die gerufen haben, er solle seinen Fahrstil ändern? Sein Fahrstil ist perfekt", jubilierte der einstige Stallkollege von Michael Schumacher.
"Eine solche erste Runde im Regen, in der er sechs Plätze aufgeholt hat - er ist immer perfekt unter diesen Bedingungen", lobte Verstappen den Red-Bull-Star.


