Sebastian Vettel ist dieser Tage in Brasilien allgegenwärtig. Mit einem Kunstprojekt huldigt der vierfache Formel-1-Weltmeister am Rande des Grand Prix in Sao Paulo der vor 30 Jahren tödlich verunglückten F1-Ikone Ayrton Senna. Passend dazu hat Vettel nun spezielle Erinnerungen an Senna geteilt und verraten, was den Brasilianer so besonders macht.
Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit liegen Sebastian Vettel mindestens genauso viel am Herzen wie die Formel 1. Darum war der Deutsche vor dem Formel-1-Wochenende in Brasilien in den Straßen von Sao Paulo unterwegs, um Müll zu sammeln. Daraus wurde ein übergroßer Helm hergestellt zu Ehren von Vettels F1-Idol Ayrton Senna.
In einer Medienrunde gefragt, welche frühen Erinnerungen er an Senna hat, verriet Vettel: "Das Erste, an das ich denke ist, dass mein Vater ein riesiger Senna-Fan war und ich als kleiner Junge bei den Formel-1-Rennen mitgeschaut habe. Zum Beispiel bei Sennas erstem Sieg in Interlagos 1991. Damals war ich aber sehr, sehr klein, es sind nur Bilder. Mein Vater war sehr bewegt."
Auf ewig unvergessen ist für Vettel natürlich auch Sennas Todestag im Mai 1994, als der dreimalige Formel-1-Weltmeister beim GP von San Marino in seinem Williams-Boliden in der Tamburello-Kurve von der Fahrbahn abkam, in die Streckenmauer krachte und später im Krankenhaus für hirntot erklärt wurde.
"Der Unfall in Imola bleibt immer in Erinnerung, ich wusste bzw. hatte das Gefühl, dass etwas ganz Schlimmes passiert ist, weil mein Vater so mitgenommen und traurig war. Das ist oft so, dass man sich doch noch dran erinnern kann, wenn etwas ganz Schlimmes passiert ist, was man an dem Tag gemacht hat, wie es war."
Formel 1: So machte sich Vettel ein Bild von Senna
Nicht zuletzt habe sich der Eindruck von Senna "natürlich auch viel durch Erzählungen" geformt. "Ich bin ja ein großer Formel-1-Fan, habe viele Leute getroffen, die mit ihm gearbeitet haben. Und so hat sich immer mehr ein ganzheitlicheres Bild von ihm ergeben", sagte der 37-Jährige.

Insgesamt schöpfe er "sehr viel Inspiration daraus, dass Senna nicht nur so viel auf der Strecke geleistet und geschaffen hat, sondern auch neben der Strecke für Dinge eingestanden ist, die ihm wirklich wichtig waren", lobte Vettel den Brasilianer.
"Sein Einfluss auf die Motorsport-Welt war extrem, weil er so eine starke Figur war. Aber ich glaube, der Fokus ist immer sehr groß darauf, was auf der Strecke passiert ist", betonte der Deutsche und setzte hinzu: "Und ich glaube, dass es das Ziel ist, auch hochzubringen, was er noch geleistet hat. Dass es mehr ist als nur Sport."
Mehr dazu:
Senna habe sich immer auch "für Dinge eingesetzt außerhalb der Strecke, z.B. für Bildung. Armut wollte er bekämpfen, weil er genau auf diesen Straßen (in Sao Paulo/d.Red.) groß geworden ist und das alles gesehen hat. Und ich glaube, es ist ihm hoch anzurechnen, dass er sich mit seinem Privileg das er hatte, eingesetzt hat für andere."



