Nach dem katastrophalen Mexiko-Grand-Prix steht Sergio Pérez bei Red Bull Racing endgültig vor dem Aus. Formel-1-Experte Ralf Schumacher glaubt sogar an einen Blitz-Rauswurf des strauchelnden Kollegen von Weltmeister Max Verstappen. Doch ganz so einfach ist es für den österreichischen Rennstall wohl gar nicht, Pérez schnell los zu werden.
Das zurückliegende Formel-1-Wochenende in Mexiko wurde für Sergio Pérez zu einem einzigen Albtraum. Statt Argumente für eine Weiterbeschäftigung zu sammeln, sägte der Red-Bull-Pilot - teils fremd-, zu ganz großen Teilen aber selbstverschuldet - durch ein katastrophales Qualifying, einen Fehlstart beim Rennen und eine Kollision weiter am eigenen Stuhl.
Kein Wunder, dass Ex-F1-Pilot Ralf Schumacher nach dem Mexiko-GP deutlich wurde. "Nächstes Jahr fährt der sowieso keinen Meter in dem Auto, da bin ich mir ziemlich sicher. Ich glaube noch nicht mal, dass er die Saison zu Ende fährt", gab der "Sky"-Experte nach der nächsten schwachen Darbietung des Mexikaners eine düstere Prognose ab. Seiner Einschätzung nach werde Red Bull jetzt zeitnah "eine Entscheidung treffen". Doch haben die Roten Bullen überhaupt die Möglichkeit, Pérez vorzeitig rauszuwerfen?
Bei Damon Hill, Formel-1-Weltmeister von 1996, klingt das nicht so, als dieser von einem Treffen mit Pérez-Manager Julian Jakobi berichtet. "Ich habe mich beim letzten Rennen mit seinem Agenten unterhalten, und ich glaube, sie sind sehr zuversichtlich, dass sie einen wasserdichten Vertrag haben", verriet Hill im Podcast von "Sky Sports F1".
Sind Red Bull also wirklich die Hände gebunden? Hill jedenfalls macht sich echte Sorgen um die Pérez und dessen schlechte Performance.
Hill: Pérez leidet auch unter Red Bulls Problemen
"Die Frage ist doch: Was ist mit ihm passiert? Warum ist er so weit weg von seiner Pace? Ich verstehe das nicht", sagte der frühere Williams-Pilot und fügte an: "Was geht da bei ihm im Kopf oder auch in der Garage ab? Ich weiß es nicht."

Allerdings musste auch Hill zugeben, dass Verträge in der Formel 1 am Ende nicht viel mehr wert sind als das Papier, auf dem sie stehen. "Der Kontrakt ist das eine, ... aber früher oder später kommt der Punkt, wo Red Bull tun muss, was getan werden muss", deutete Hill eine Trennung von Pérez an, sollte dieser sich nicht schnellstens verbessern.
Hill jedenfalls "fühlt mit Checo", wie er hinzusetzte. Denn es sei "eine sehr merkwürdige Situation, wenn man das, was man sucht, einfach nicht finden kann, und es ist auch sehr schwierig, wenn man in einem Team arbeitet, dessen Schwerpunkt nicht unbedingt auf der Lösung des Problems liegt. Das Team hat andere, größere Probleme", legte der Brite den Finger in die Wunde von Red Bull, das zuletzt in der Konstrukteurs-WM vom ersten auf den dritten Platz abstürzte - auch und vor allem, weil Pérez nicht liefert(e).