Viele Beobachter werten die zwei Zehn-Sekunden-Strafen gegen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen beim Mexiko-GP als Präzedenzfall, um den für seinen aggressiven Fahrtstilberüchtigten Holländer auf den rechten Weg zu bringen. Jos Verstappen hat dagegen einen klaren Rat an seinen Sohn - und wettert gegen die Rennkommissare.
"Wenn man sich die Aktionen vom Sonntag anschaut, war Max' zweite Szene vielleicht ein bisschen zu viel, aber er lässt das über sich ergehen", kommentierte Jos Verstappen im Gespräch mit "De Telegraaf" die Strafen der FIA-Stewards.
Sein Sohn soll aber bloß nichts an seiner Fahrweise ändern, betonte der 52-Jährige.
"Max muss fahren wie er will. Er muss das tun, weil sein Auto nicht gut genug ist und er alles tut, was er kann, um den Titel zu gewinnen", sagte Verstappen senior und schoss gegen die Rennkommissare des Automobil-Weltverbandes. "Max wird seinen Fahrstil nicht ändern, weil da ein paar Stewards waren, die ihn sowieso nicht mögen."
Formel 1: Verstappen mit FIA-Besetzung unzufrieden
Damit nicht genug: "Die FIA sollte sich mal gut anschauen, wen sie als Stewards einsetzen und ob da nicht ein Interessenkonflikt auftritt", deutete der Niederländer an, sein Sohn werde im WM-Kampf gegen McLaren-Mann Lando Norris womöglich bewusst benachteiligt.
"Zum Beispiel frühere Fahrer, die mehr Sympathie für bestimmte Fahrer haben", sagte Verstappen und spielte damit offenbar auf Ex-F1-Pilot und TV-Experte Johnny Herbert und Tim Mayer, den Sohn des einstigen McLaren-Mitbegründers Teddy Mayer, an. Beide gehörten in Mexiko zu den vier von der FIA bestellten Rennkommissaren.
Verstappen fiel durch die Strafen zwischenzeitlich weit zurück, beendete den Mexiko-Grand-Prix nach 71 Runden nur auf Rang sechs. In der Fahrer-WM verlor der 26-Jährige dadurch zehn Zähler auf Verfolger Norris, der Zweiter wurde. Bei noch vier ausstehenden Rennen beträgt Verstappens Vorsprung 47 Punkte.
