Nach dem Ausfall von Aleksandar Pavlović schenkte Trainer Vincent Kompany beim 1:4-Debakel des FC Bayern gegen den FC Barcelona in der Champions League zunächst João Palhinha das Vertrauen. Dieses konnte der Portugiese aber nicht zurückzahlen. Stattdessen könnte Leon Goretzka seine Chance nutzen. Läuft der eigentlich abgeschriebene Ex-Nationalspieler dem Star-Neuzugang nun sogar den Rang ab?
In Abwesenheit von dem verletzten Aleksandar Pavlović musste Vincent Kompany Stammspieler Joshua Kimmich beim Königsklassen-Kracher gegen den FC Barcelona einen neuen Partner an die Seite stellen.
Der Coach entschied sich für João Palhinha. Es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, sich für weitere Startelfeinsätze zu empfehlen. Doch stattdessen ging der 50-Millionen-Euro-Neuzugang gemeinsam mit der Defensive des FC Bayern unter.
Während Palhinha bei seiner frühen Einwechslung gegen den VfB Stuttgart (4:0) noch mit Übersicht und Ruhe am Ball zu überzeugen wusste, war er gegen den FC Barcelona alles andere als der so dringend benötigte Rückhalt im defensiven Mittelfeld.
Gegen Barca hatte der Portugiese kaum Zugriff zum Spiel, lief häufig nur hinterher und vermied risikoreiche Pässe.
Ein Umstand, den auch Kapitän Manuel Neuer indirekt kritisierte. "Gerade im Mittelfeld muss man die Aggressivität gegen spielstarke Mannschaften wie Barcelona aufbieten, da hat ein bisschen was gefehlt bei uns, das war ein Punkt, den wir vermissen lassen haben", urteilte er bei "DAZN".
Palhinha konnte die Erwartungen beim FC Bayern bislang noch nicht erfüllen. Der Neuzugang, für den die Münchner 50 Millionen Euro zum FC Fulham überwiesen, stand in dieser Saison erst zwei Mal in der Startelf. Zumeist kommt er nur für Kurzeinsätze auf den Platz.
Palhinha wird den Anforderungen beim FC Bayern nicht gerecht
Nachdem sich Pavlovic im Spiel gegen Stuttgart das Schlüsselbein gebrochen hat, hatte der Portugiese bereits darauf gehofft, sich endlich bei den Münchner beweisen zu können. "Mir ging die Chance durch den Kopf, die sich mir bot", verriet er der "Bild" und fügte an: "In dem Moment hatte ich das Glück, dass der Trainer mich gerufen hat."
Er sei "sehr glücklich" gewesen, "weil ich wusste, dass das eine große Chance für mich sein würde", schloss der Portugiese, der später via Instagram Genesungswünsche an seinen jungen Kollegen schickte.
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Gegen Barca zeigte Palhinha aber ein anderes Gesicht als gegen Stuttgart. Der Profi agierte oftmals zu harmlos. Dadurch konnte die Abwehrreihe des FC Bayern nahezu auseinander gespielt werden. Dabei war der 29-Jährige extra verpflichtet worden, um dem deutschen Rekordmeister Stabilität vor der Abwehrreihe zu verleihen und das risikoreiche Spiel so abzusichern.
Auch Kimmich hatte Palhinhas Vorzüge nach dem Sieg gegen Stuttgart hervorgehoben. Pavlovic sei "einer, der viel den Ball will, der viel zocken will, der viele Ballkontakte haben möchte, der es dann auch liebt, das Spiel zu gestalten." Palhinha indes könne auch mal gegen den Ball reinfahren und sei deutlich physischer.
Goretzka erhöht den Druck auf Palhinha
Beim FC Barcelona zog Kompany nach 60 Minuten die Reißleine und wechselte Palhinha aus. Für den Nationalspieler kam Leon Goretzka auf den Platz.
Vor der Saison war dem Mittelfeldmann noch mitgeteilt worden, dass er keine Perspektive mehr in München hat und sich einen neuen Verein suchen soll. Doch Goretzka entschied sich für einen Verbleib.
Die rund 30 Minuten gegen Barca markieren seine längste Spielzeit in dieser Saison. Vollends überzeugen konnte Goretzka bei seinem Einsatz nicht. Allerdings legte der 29-Jährige die von Neuer geforderte Aggressivität an den Tag. Positiven Einfluss auf das Spiel konnte er indes nicht mehr nehmen.
Vor dem Königsklassen-Debakel hatte Lothar Matthäus bereits durchblicken lassen, dass er Goretzka den Vorzug vor Palhinha geben würde.
"Bei mir würde wahrscheinlich Goretzka spielen. Ich hätte vielleicht dann auch gar keinen Palhinha für 50 Millionen gebraucht, weil ich hätte auf Goretzka gesetzt", sagte er bei "Sky90".
Matthäus will Goretzka daher noch nicht abschreiben. "Mal sehen, wo die Reise hingeht", betonte der Weltmeister von 1990.
Vor dem Barca-Spiel stand Goretzka in dieser Saison erst für vier Kurzeinsätze auf dem Platz. Ob Kompany ein ganz schwacher Auftritt von Palhinha und ein solider Auftritt von Goretzka zu einem Umdenken bewegen, bleibt abzuwarten. Der Druck auf Joao Palhinha nimmt aber womöglich weiter zu.





























