Im Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (2:1) traf Schiedsrichter Dr. Felix Brych am Samstag gleich mehrere strittige Elfmeterentscheidungen. Nationalspieler Robert Andrich zeigte sich schockiert, Rückendeckung kam derweil vom DFB.
Andrich hatte in der 15. Minute durch ein leichtes Foul an Omar Marmoush einen Elfmeter verursacht. Brych begründete den Pfiff damit, dass er zuvor auf der Gegenseite ein ähnliches Vergehen geahndet hatte, als Junior Dina Ebimbe seinen Gegenspieler Amine Adli getroffen hatte.
Für Andrich ist eine solche Argumentation nicht nachvollziehbar. "Was soll ich dazu sagen? lch glaube, das sagt schon alles darüber, dass man als Schiedsrichter eigentlich nur das bewerten soll, was passiert. Das fand ich sehr, sehr kurios", sagte er im "ZDF".
"Ich habe ihm es so gesagt – mit so einer Aussage kann ich nicht leben", schoss Andrich gegen den Schiedsrichter.
Für noch mehr Wirbel sorgte, dass Brych den Frankfurtern in der Nachspielzeit einen weiteren Elfmeter verwehrte. Nach dem Schubser von Jonathan Tah gegen Hugo Ekitiké kurz vor der Bayer-Torlinie blieb sein Pfiff aus. Und auch der VAR meldete sich nicht. Die Verantwortlichen der Hessen tobten nach Spielende und fühlten sich benachteiligt.
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Aus Sicht von DFB-Schiedsrichterchef Knut Kircher waren die Entscheidungen von Brych allerdings vertretbar. "Er hat einen Ermessensspielraum. Wir haben da nicht schwarz und weiß in allen Lebenslagen", sagte der Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH am Sonntag im "Doppelpass" bei "Sport1".
Besonders die Handhabung des VAR verteidigte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter entschieden. Kircher erinnerte, dass allgemein gefordert werde, den Video-Assistenten nur bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen einzusetzen. Dann müsse man mit diesen Graubereichen leben, so Kircher.
"Wir müssen wieder lernen, Dinge auszuhalten - auch solche Diskussionen über und mit Schiedsrichtern. Das ist der Fußball", betonte er. "Manchmal geht man auseinander und hat zwei konträre Meinungen. Das darf auch so sein."



























