Jesper Nelin ist vor der anstehenden Biathlon-Saison gut in Schuss. Der 32-jährige Routinier absolvierte seit Mai vier Trainingscamps, hatte zuletzt bei einem Test des schwedischen Teams im Höhentrainingslager in Font Romeu die Nase vorne. Keineswegs selbstverständlich, denn Nelin musste im Frühjahr einen happigen Schock verdauen.
Wie der Biathlet im Interview mit "Expressen" verriet, erlitt Nelin im Frühjahr nach einer routinemäßigen Dopingkontrolle eine Blutvergiftung. Er sei zur Blutabnahme in einem Krankenhaus gewesen, nur wenige Tage später seien schwarze Adern auf seinem gesamten Arm sichtbar geworden.
Nelin sei daraufhin zu seinem Vater gefahren, der Arzt ist. "Er hat mir sofort Antibiotika verabreicht", berichtete der Skijäger. Er habe sich nach dem Vorfall ziemlich niedergeschlagen gefühlt und noch zu Beginn des Sommers Probleme gehabt, so Nelin.
Außerdem habe er sich durchaus Sorgen um seine Gesundheit gemacht. "Aber wenn man sieht, dass es nach drei Tagen zurückgeht, fühlt man sich besser."
Das erste Höhentrainingslager in Lavazè sei "heftig" gewesen, sagte Nelin. "Ich konnte die Einheiten mit hoher Intensität noch immer absolvieren. Aber sobald es ruhig wurde, hatte ich Schwierigkeiten, meine Herzfrequenz hochzuhalten." Zuletzt habe er sich aber wieder gut gefühlt.
Biathlon: Nelin in der Vorsaison mit Podest-Premiere
Nelin startet seit 2015 im Biathlon-Weltcup, feierte seither mit der schwedischen Staffel zwei Siege (2018 in Oberhof und 2020 in Hochfilzen). In der Vorsaison schaffte er beim Massenstart am Osloer Holmenkollen zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Einzel-Wettkampf im Weltcup den Sprung aufs Podest.
Seine größten Erfolge feierte Nelin mit der Staffel: 2018 gewann er mit seinen schwedischen Teamkollegen bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang die Goldmedaille, Anfang dieses Jahres in Nove Mesto den WM-Titel.
