Kevin Vogt zeigte im Bundesliga-Spiel gegen Borussia Dortmund (2:1) eine tadellose Leistung. Der Abwehrchef des 1. FC Union Berlin nahm BVB-Starstürmer Serhou Guirassy weitgehend aus dem Spiel. Zum ersten Mal nach zehn Jahren (!) trat der Innenverteidiger außerdem auch als Torschütze in Erscheinung und stellte damit einen neuen Bundesliga-Rekord auf.
Wie der Datendienstleister "Opta" dokumentiert, lagen noch nie zuvor so viele Partien zwischen zwei Toren eines Bundesliga-Spieler - nämlich deren 275!
Seit dem 18. Oktober 2014 hatte Vogt zuvor im deutschen Fußball-Oberhaus keinen Treffer mehr erzielt. Damals hatte der gebürtige Wittener noch für den 1. FC Köln auf dem Rasen gestanden - und ebenfalls gegen den BVB getroffen.
Eine Erklärung, warum er derart lange für das vierte Bundesliga-Tor seiner Karriere benötigte, hatte der 33-Jährige am "Sportschau"-Mikrofon nicht: "Die zehn Jahre kann ich nicht erklären, da fehlen mir jegliche Argumente. Ich bin als Abwehrspieler auch bei Ecken nicht mit vorne, weil ich die Absicherung bilde. Aber was soll ich sagen: Ich habe kein Argument, dass ich zehn Jahre kein Tor geschossen habe."
Während seiner Zeit bei der TSG Hoffenheim (2016 bis 2023) hätte Vogt laut eigener Aussage auch schon gerne die Strafstöße getreten. Er erinnerte sich allerdings an die damalige Hierarchie bei den Kraichgauern: "In Hoffenheim hat Kramaric immer die Elfmeter geschossen, da durfte ich nicht ran."
Vogt über Kobel: "Wusste, der ist richtig gut"
Bei den Eisernen habe sich zuletzt aber im Training herauskristallisiert, dass "die Jungs mir das Vertrauen schenken", so Vogt weiter. Ihn hätten in nach dem Elfmeterpfiff Mitte der ersten Halbzeit dann auch gleich "fünf, sechs Kollegen" angeschaut und ihm signalisiert, sich den Ball zu schnappen. "Ich bin nicht der erste, der immer dahinrennen muss. Aber wenn ich gebraucht werde, stelle ich mich gerne zur Verfügung, ganz klar!"
Beim Elfmeter gegen BVB-Schlussmann Gregor Kobel antreten zu müssen, war für Vogt übrigens keine ideale Konstellation, kennen sich die beiden aus gemeinsamen Hoffenheimer Tagen doch noch sehr gut: "Hätte ich es mir aussuchen dürfen, hätte ich einen anderen Gegner gewählt als Borussia Dortmund mit Gregor Kobel im Tor. Ich wusste, ich habe schon viele Elfmeter gegen ihn geschossen und wusste auch, dass er richtig gut ist bei Elfmetern."
Geklappt hat es dann trotzdem mit dem ersten Elfmeter-Tor des Abwehrspielers für Union Berlin, wodurch die Hauptstädter auf die Siegerstraße gebracht wurden.






























