Nach der vierten Niederlage im sechsten Bundesliga-Spiel zeichnet sich eine Tendenz ab, wo die Reise von Borussia Mönchengladbach in dieser Saison hingehen könnte. Die kritischen Worte aus dem Gladbacher Lager werden nach der 1:2-Pleite beim FC Augsburg am Freitag immer lauter.
Borussias Sport-Geschäftsführer Roland Virkus konnte seinen Frust nach der erneuten Auswärtspleite nicht mehr verbergen, ging mit der Performance des eigenen Teams hart ins Gericht.
"Ich bin wirklich maßlos enttäuscht von diesem Auftritt. Das war unser mit Abstand schlechtestes Spiel, und da fehlt mir auch jede Erklärung", polterte der 57-Jährige nach dem neuerlichen Rückschlag.
Die Kritik des Gladbacher Funktionärs richtete sich dabei indirekt auch gegen Trainer Gerardo Seoane. Virkus haderte mit der spielerischen Ausrichtung der eigenen Mannschaft: "Wir haben viel Ballbesitz und machen absolut nichts daraus, komplett harmlos, ängstlich, keine Besetzung des Zehner-Raums, keine Tiefe, wir lassen Tim Kleindienst vorne völlig allein. So kann man nicht spielen!"
Gladbach-Coach Seoane übt Selbstkritik
Seoane selbst zeigte sich gegenüber "Bild" auch selbstkritisch, musste den harten Worten seines eigenen Vorgesetzten sogar zähneknirschend zustimmen: "Es stimmt, wir müssen über unsere Ballbesitzphasen nachdenken. Wir brauchen definitiv eine offensivere Ausrichtung, uns fehlt der Mut, wir kommen gar nicht in die letzte Linie. Wir sind keine Bedrohung für unsere Gegner."
Wie viele Bewährungschancen der Schweizer Übungsleiter in Gladbach noch erhalten wird, ist nach derzeitigem Stand noch offen.
Nach der Länderspielpause geht es für die Fohlen mit den Partien gegen den 1. FC Heidenheim (H), 1. FSV Mainz 05 (A), und Werder Bremen (H) weiter. Allesamt Duelle, in denen aus Gladbacher Sicht unbedingt etwas Zählbares geholt werden muss.