Mit vier Siegen aus fünf Pflichtspielen ist Eintracht Frankfurt stark in die neue Saison gestartet. Dennoch gibt es einige Baustellen bei der SGE. Vor dem Europa-League-Auftakt gegen Viktoria Pilsen beleuchtet sport.de die Problemfelder der Hessen.
Am Donnerstag (21 Uhr, live bei RTL und auf RTL+*) kämpft Eintracht Frankfurt in der Europa League um die ersten Punkte.
"Bei den Fans, aber auch bei uns im Team herrscht eine sehr gute Stimmung", sagte Angreifer Ansgar Knauff dem "kicker": "Wir hoffen, dass wir am Donnerstag im ersten Heimspiel direkt wieder eine besondere Nacht erleben können."
Dass die Stimmung bei den Frankfurtern derart gut ist, dürfte am erfolgreichen Saisonstart liegen. In der Bundesliga mussten sich die Hessen nur gegen Borussia Dortmund (0:2) geschlagen geben. Danach folgten drei Siege. Auch im DFB-Pokal war man beim 4:1 gegen Eintracht Braunschweig erfolgreich.
"Es tut uns als Klub, aber auch dem Umfeld gut, dass eine positive Grundstimmung herrscht. Gerade nach dem letzten Jahr war es wichtig, dass wir so gut gestartet sind", betonte SGE-Sportvorstand Markus Krösche.
Dennoch gibt es einige Baustellen bei Eintracht Frankfurt.
Riskantes Loch im defensiven Mittelfeld
Nachdem Makoto Hasebe und Sebastian Rode ihre Karrieren beendet hatten, klafft im defensiven Mittelfeld von Eintracht Frankfurt ein Loch. Mit Mahmoud Dahoud und Oscar Højlund wurden zwar zwei zentrale Mittelfeldspieler verpflichtet.
Allerdings steht Trainer Dino Toppmöller mit Ellyes Skhiri nur ein echter Sechser zur Verfügung. Der Tunesier ist allerdings alles andere als ein Lautsprecher oder Anführer auf dem Platz. Auch sportlich konnte er weder in der vergangenen noch in dieser Saison vollends überzeugen.
Die Spielzeit 2023/2024 hat außerdem bewiesen, dass Skhiri besser zurecht kommt, wenn er einen defensiven Spieler neben sich auf der Doppel-Sechs stehen hat. Einen Profi mit diesem Profil sucht man aber vergeblich im Kader.
Bislang hat diesen Job Hugo Larsson übernommen - und das durchaus erfolgreich. Sollte ein Teil des Duos allerdings ausfallen oder in ein Formtief geraten, könnte es im Frankfurter Kader gerade mit Blick auf die Dreifachbelastung eng werden. Zumal Højlund noch länger mit einem Mittelfußbruch ausfällt und Dahoud seine Tauglichkeit noch nicht wirklich unter Beweis stellen konnte.
Eigentlich hatte die Eintracht im Sommer einen weiteren Mittelfeldspieler unter Vertrag nehmen wollen, der die "Grundaggressivität" der SGE erhöht, hatte Sportvorstand Krösche damals betont.
Als Wunschtransfer galt Pascal Groß. Der Nationalspieler entschied sich aber für einen Wechsel zu Borussia Dortmund. Eine Alternative holte die SGE nicht.
Nicht ausgeschlossen, dass die Frankfurter im Winter nochmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.
Neuzugänge werden zu Sorgenkindern
Eintracht Frankfurt hat in diesem Sommer ordentlich auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Zahlreiche Neuzugänge kommen aber bislang nicht wirklich zum Zug. Das birgt natürlich Zoff-Gefahr.
Promintester Bankdrücker ist derzeit wohl Can Uzun. Für elf Millionen Euro verpflichtete Frankfurt den türkischen Nationalspieler im Sommer vom 1. FC Nürnberg. Der 18-Jährige kommt wettbewerbsübergreifend aber erst auf drei Kurzeinsätze.
"Es kann jungen Spielern passieren, dass sie auf einmal anfangen, nachhaltig mit sich und ihren Qualitäten zu hadern. Das darf nie passieren, denn sonst kommst du in einen Negativstrudel", warnte Sportdirektor Timmo Hardung Uzun bereits. Dennoch hat sich der Youngster wohl mehr von seinem Wechsel zur SGE erhofft.
Auch Dahoud kommt erst auf einen Kurzeinsatz beim 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach. In den zweimaligen Nationalspieler stecken die Klub-Verantwortlichen große Hoffnungen. "Er kennt die Bundesliga, hat international auf hohem Level gespielt, ist sehr ballsicher und pressingresistent", wurde SGE-Sportvorstand Markus Krösche im "kicker" zitiert.
Doch offenbar konnte sich Dahoud noch nicht für mehr Spielzeit empfehlen.

Gleiches gilt für Krisztián Lisztes und Nathaniel Brown, die sogar im Europa-League-Kader fehlen. Der ungarische Youngster kam für 4,5 Millionen Euro von Ferencváros. Bei den Adlerträgern kam der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler bislang aber nur bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz.
Brown durfte immerhin einmal im DFB-Pokal ran. In der Bundesliga stand er aber noch nicht im Kader. "Natürlich stellt man sich das anders vor. Am Ende akzeptiert und respektiert er es, mehr will und kann ich auch nicht erwarten", ließ Hardung die Enttäuschung bei Brown durchblicken.
Auch Aurèle Amenda kam mit großen Vorschusslorbeeren zu Eintracht Frankfurt. Bereits im Winter hatte sich die SGE die Dienste des Innenverteidigers für satte 9,5 Millionen Euro gesichert. Bei den Profis durfte das Abwehrtalent aber erst einmal für fünf Minuten ran.
Trainer Toppmöller muss aufpassen, dass er die Neuzugänge bei Laune hält und die Stimmung im Team damit nicht kippt.
Torwart-Dilemma bahnt sich an
Bei Eintracht Frankfurt könnte es angesichts der Muskelverletzung im Oberschenkel von Kevin Trapp und den starken Leistungen von Ersatzmann Kauã Santos zu einem Torwart-Dilemma kommen. Das berichtet zumindest die "Sport Bild".
Demnach ist der Kapitän eigentlich die klare Nummer eins im Tor. Youngster Santos gehöre aber die Zukunft. Der 21 Jahre alte Brasilianer soll Trapp einen Tages bei der SGE beerben.
Offen sei jedoch, wann es zur Wachablösung kommt.
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Laut den Frankfurter Verantwortlichen zeichnet sich derzeit kein Wechsel im Tor ab. "Wir haben als Team Vertrauen in ihn (Santos, Anm. d. Red.). Wir wollen aber natürlich auch, dass unser Kapitän so schnell wie möglich wieder zurückkommt", betonte Trainer Toppmöller.
Sportvorstand Markus Krösche sagte: "Kevin ist ganz klar unsere Nummer 1. Er ist unser Kapitän, und seine Erfahrung ist extrem wichtig. Aber wir sind auch sehr froh, mit Kauã Santos und Jens Grahl starke Stellvertreter zu haben. Kauã ist noch sehr jung, er hat Zeit, sich zu entwickeln hinter einem Top-Torhüter."
Dem Bericht zufolge gibt es aber zumindest unter den Fans eine Torwart-Diskussion. Trapp hatte sich in der vergangenen Saison schließlich immer wieder Patzer geleistet.
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