Der DFB verliert ein weiteres Top-Talent an die internationale Konkurrenz: Wie Nachwuchschef Hannes Wolf bestätigte, hat sich Ibrahim Maza von Zweitligist Hertha BSC gegen eine mögliche Karriere in der deutschen A-Nationalmannschaft entschieden.
Ibrahim Maza von Hertha BSC wird zukünftig für die algerische Nationalmannschaft auflaufen. Das verriet Hannes Wolf, DFB-Sportdirektor für Nachwuchs, Training und Entwicklung, am Sonntag im "Doppelpass" von "Sport1".
Der 43-Jährige erklärte: "Ibrahim Maza von Hertha BSC - der ein toller Spieler ist, die Nummer zehn, schießt Tore - war zuletzt bei uns und wird sich trotzdem jetzt für Algerien entscheiden."
Der 18 Jahre alte gebürtige Berliner absolvierte bereits acht Partien für deutsche U-Nationalmannschaften, in den September-Länderspielen stand er noch mit der U20 gegen Rumänien (3:2) und Italien (3:0) auf dem Rasen.
Dennoch sieht Maza offenbar auf seiner Position keine Perspektive in der deutschen A-Nationalmannschaft.
Konkurrenz beim DFB für Hertha-Talent zu groß
Die "Argumentation", so Wolf, sei aus Sicht von Maza, dass er hinter den derzeit gesetzten Topspielern Jamal Musiala vom FC Bayern und Florian Wirtz von Bayer Leverkusen keine Chance auf Einsätze habe. Hinzu könnte noch Paul Wanner kommen, der sich zwischen der deutschen und der österreichischen Nationalmannschaft entscheiden muss und ebenfalls auf der Zehn spielt. "Wir kommen da mit der U20, Algerien mit der A-Nationalmannschaft. Wir haben da alles auf den Tisch gelegt", schilderte Wolf.
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Ähnlich schwierig war laut dem ehemaligen Bundesliga-Trainer die Situation bei den Talenten Igor Matanovic und Can Uzun von Eintracht Frankfurt. Matanovic, in Hamburg geboren, feierte zuletzt sein Debüt für die kroatische A-Nationalmannschaft. Uzun, gebürtiger Regensburger, absolvierte schon im März ein Länderspiel für die Türkei.
"Es ist immer die Entscheidung des Spielers und der Familie. Das muss man auch respektieren", fügte Wolf hinzu: "Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht die benachteiligen, die nur für Deutschland spielen können. Wir können nicht alle hochschieben, die wechseln können, sondern müssen auch fair bleiben."