Mit Adrian Newey als neuem Superhirn ist Aston Martin in der Formel 1 nach Ansicht vieler Experten ein Königstransfer gelungen. Ein alter Bekannter Neweys kritisiert allerdings dessen Abgang vom Noch-Arbeitgeber Red Bull.
"Adrian da mit Aston Martin zu sehen, wie er die Pressekonferenz macht, wie er durch die Fabrik läuft, während er noch bei Red Bull unter Vertrag ist und am RB17 arbeitet, dem Straßenauto, das außergewöhnlich aussieht; es fühlt sich ein wenig wie ein Mittelfinger an, den er der Familie zeigt, die er jetzt verlässt", kritisierte David Coulthard im Podcast "Formula for Success" Neweys zelebrierte Präsentation bei Aston Martin.
Coulthard pilotierte in seiner Karriere mehrere von Newey entworfene Boliden, bei Williams (1994/95), McLaren (1998-2004) und Red Bull (2006-2008).
"Adrian ist ein Freund. Wenn man also öffentlich über einen Freund spricht, mögen sie es nicht, aber das ist meine Wahrheit", sagte der Schotte. Man könne sich nicht zu 100 Prozent zwei Dingen verschreiben, spielte "DC" darauf an, dass Newey noch bis Anfang 2025 in Red-Bull-Diensten ist, sich aber sicher schon längst mit dem Projekt Aston Martin beschäftigt.
Für ihn sei es damals äußerst schwer gewesen, als er während der Saison 1995 seinen Wechsel von Williams zu McLaren einfädelte, erinnerte "DC" an seinen eigenen Weg in der Formel 1. So habe ihn etwa Mercedes-Motorenboss Mario Ilien nach den von Williams verwendeten Renault-Aggregaten gefragt. "Ich muss zugeben, dass ich mich wirklich unprofessionell gefühlt habe", sagte Coulthard.
Formel 1: Auch Horner gefällt Neweys Abgang nicht
Neweys öffentliche Inthronisierung als oberster Technik-Herr und Gesellschafter bei Aston Martin hatte auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner sauer aufgestoßen. Als "etwas verfrüht" bezeichnete der Brite das Gebaren des Rennstalls und des Aerodynamik-Genies. Auch Horner spielte auf Neweys Arbeit für Red Bull an.

Bei den Bullen arbeitet Newey weiterhin am Hypercar RB17, mit dem Formel-1-Projekt hat er seit Mai nichts mehr am Hut.


