Auf einem Pressetermin im Vorfeld des inzwischen beendeten Laver Cups hat sich Tennis-Ikone Roger Federer unter anderem zum Weltranglisten-Zweiten Alexander Zverev geäußert und ausgeführt, was dem Deutschen seiner Ansicht nach noch fehlt, um endlich ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Kritik, auf die Zverev nun reagiert hat.
"Ich sehe da einen Spieler, der viel zu passiv und viel zu defensiv spielt, wenn es am meisten darauf ankommt", nahm Federer Stellung zur Spielweise von Zverev. Wenn es dem Hamburger allerdings gelinge, offensiver auf dem Court aufzutreten, könne "etwas ganz Großes bei ihm passieren", so der Schweizer weiter.
Worte, die bei Zverev keine tiefen Spuren hinterlassen. "Das ist nichts, was ich nicht weiß", reagierte Zverev, der 2020 bei den US Open und 2024 bei den French Open das Finale erreichte, aber jeweils unterlag. Bei den US Open 2024 schien zumindest der Weg ins Endspiel geebnet, Zverev scheiterte letztlich aber durchaus überraschend im Viertelfinale am US-Amerikaner Taylor Fritz - auch, da er, wie von Federer moniert, zu selten die Initiative ergriff.
"Dass ich da nicht so gespielt habe, wie ich spielen möchte, ist für mich völlig klar. Das war ein grauenhaftes Spiel von mir. Von daher ist es völlig ok, was Roger gesagt hat", blickte Zverev auf sein Viertelfinal-Aus in Flushing Meadows zurück.
Zverev beim Laver Cup erneut chancenlos gegen Fritz
Auftrieb sollte Zverev dem 27-Jährigen allerdings geben, was Federer noch über sein Spiel sagte. "Ich habe sehr, sehr oft gegen ihn gespielt: Er ist ein wundervoller Spieler, er hat eine der besten Rückhände überhaupt", lobte der 20-malige Grand-Slam-Champion und Rekordsieger auf dem heiligen Rasen von Wimbledon.
Und weiter: "Er ist großartig in der Defensive - aber um zu gewinnen, musst du dir die Siege holen, sie werden dir nicht einfach zufliegen. Ganz besonders der erste!"
Dass Zverev momentan mit einigen Problemen zu kämpfen hat, untermauerten letztlich auch seine Vorstellungen beim Laver Cup. Gegen Fritz sah der Deutsche kein Land, im zweiten Einzel besiegte er den US-Amerikaner Frances Tiafoe zwar, hatte aber ebenfalls stark zu kämpfen. Auch das Auftaktdoppel mit Carlos Alcaraz konnte Zverev nicht siegreich gestalten. Team Europa setzte sich dennoch knapp durch.